Frage an Elisabeth Winkelmeier-Becker von Dr. Stefan B. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrte Frau Winkelmeier-Becker,
Sie haben für eine Verlängerung der derzeitigen Durchführung der Ferkelkastration gestimmt. Es gibt eindeutig andere nicht quälende Möglichkeiten dieser Prozedur.
Warum stimmen Sie im Interesse der Mehrheit der fleischproduzierenden Industrie aus Kostengründen gegen das Tierwohl?
Mit freundlichen Grüßen, Dr. Stefan Buchen
Sehr geehrter Herr Dr. B.,
die beiden Koalitionsfraktionen sind mit der Fristverlängerung einer dringenden Bitte der zuständigen Fachpolitiker gefolgt, die in der aktuellen Situation sonst erhebliche Nachteile für die Ferkelzüchter in Deutschland befürchtet haben.
Sie mussten sich auch in meiner Fraktion einiges an Fragen und Kritik dafür anhören, dass die Frist zur Beendigung der betäubungslosen Kastration nicht eingehalten werden kann. Mir und vielen Kollegeninnen und Kollegen ist diese Entscheidung nicht einfach gefallen.
Letztlich haben wir uns auf den Aufschub geeinigt, zugleich aber darauf gedrängt, dass die neue Frist möglichst nicht ausgeschöpft wird, sondern schnell konkrete Schritte zu Verbesserungen angestrebt werden. Ministerin Julia Klöckner hat mit der Zulassung des Betäubungsmittel Isofluran im November letzten Jahres und der darauffolgenden Anpassung der Rechtsgrundlage per Verordnung, die Voraussetzung gelegt, dass Bauern die Betäubung selbstständig durchführen können.
Ich erwarte von den Schweinezüchtern, dass sie diese Möglichkeit nun auch nutzen. Sicherlich wäre es gut, wenn Verbraucher dies auch durch gezielte Nachfrage bei ihrer Kaufentscheidung unterstützen würden.
Mit freundlichen Grüßen
Elisabeth Winkelmeier-Becker