Wird sich die neue Bundesregierung für die Förderung und Entwicklung von Klimafreundlichen Antriebsenergien, insbesondere e-Fuels aus erneuerbaren Energien einsetzen?
Sehr geehrter Herr Holger S.,
wir werden den Transformationsprozess der deutschen Automobilindustrie vor dem Hintergrund von Digitalisierung und Dekarbonisierung unterstützen. Dabei wird der Fokus auf der Elektromobilität liegen. Im Jahr 2030 sollen mindestens 15 Millionen E-Autos jetzige fossile Verbrenner-Automobile ersetzen.
Ab dem Jahr 2035 werden wir Rahmenbedingungen und Fördermaßnahmen darauf ausrichten, dass Deutschland Leitmarkt für Elektromobilität ist.
Gemäß den Vorschlägen der Europäischen Kommission werden im Verkehrsbereich in Europa 2035 nur noch CO2-neutrale Fahrzeuge zugelassen – entsprechend früher wirkt sich dies in Deutschland aus.
Außerhalb des bestehenden Systems der Flottengrenzwerte setzen wir uns dafür ein, dass nachweisbar nur mit E-Fuels betankbare Fahrzeuge neu zugelassen werden können.
Aus meiner Sicht können E-Fuels für Hybrid-Automobile, die auch in diesem Jahr noch von der E-Auto-Prämie der Bundesregierung profitieren, durchaus sinnvoll als Brückentechnologie fungieren, denn Hybrid-Automobile werden auch zukünftig nicht allein mit der Batterie fahren können und werden ergänzend ihren Verbrennermotor nutzen müssen.
Um eine echte Alternative zur Elektromobilität auf längerer Sicht darstellen zu können, müssen E-Fuels ihren Wirkungsgrad stark steigern. Die am Ende zur Verfügung gestellte Energie für den Antrieb eines Automobils beläuft sich nach dem jetzigen Stand bei E-Fuels auf nur etwa 15 Prozent, Elektroautos kommen auf 70 Prozent. Man benötigt die fünffache Menge an Energie, um mit E-Fuels im Vergleich zum E-Auto die gleiche Strecke zurückzulegen.
Damit haben E-Fuels den schlechtesten Wirkungsgrad, den es bei den momentan verfügbaren Antriebstechnologien gibt.
Mit freundlichen Grüßen
Dunja Kreiser