Sehr geehrter Herr Müller, wollen Sie gemeinnützigen Journalismus stärken, damit er effektiv gegen Rechtsextreme kämpfen kann? Bisher geschieht das nicht. Warum nicht? MfG Andreas H.
In dem von Ihrer Partei mitgetragenen Koalitionsvertrag steht auf Seite 97, dass die Koalition "Rechtssicherheit für gemeinnützigen Journalismus" schaffen möchte. Wieso werden journalistischen Institutionen und Betriebe, welche die Zivilgesellschaft zum Erhalt der freiheitlichen Demokratischen Grundordnung braucht, die Gemeinnützigkeit und damit viele Gelder genommen, sobald diese ernsthaft effektiv für die FDGO wirken? Ich spreche vor allem von Campact und Volksverpetzer. Diese Organe unserer Zivilgesellschaft brauchen die Rückendeckung der Politik. Die Zivilgesellschaft ist längst wachsam, gar übernächtigt im Kampf gegen AfD, Freie Sachsen, Putins Lügen und Querdenker. Wir, die Demokraten, Kirchen, Vereine, Bürgerinitiativen, brauchen eine Wachablösung durch die Politik.
Ich bitte Sie darum, unterstützen Sie gemeinnützigen Journalismus. Schaffen Sie Rechtssicherheit, fördern Sie Demokraten in ihrer außerparlamentarischen Arbeit. Vielen Dank.
Sehr geehrter Herr H.,
haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage zum Thema „gemeinnütziger Journalismus“.
Die Bundesregierung hat bereits den Weg frei gemacht für eine Stärkung des gemeinnützigen Journalismus. Durch einen sogenannten Anwendungserlass zur Abgabenordnung sollen Finanzämter künftig nicht-gewinnorientierte journalistische Angebote einfacher kategorisieren und anerkennen dürfen. Dadurch werden steuerliche Erleichterungen für gemeinnützige journalistische Initiativen ermöglicht. Nach Verhandlungen zwischen dem Bund und den Ländern liegt das Vorhaben nun zur Endabstimmung beim zuständigen Finanzministerium.
Mit freundlichen Grüßen
Detlef Müller