Frage an Claudia Tausend von Anna S. bezüglich Energie
Liebe Frau Tausend,
wie stehen Sie zum Vorschlag des Kohleausstieggesetzes, so wie es jetzt zur Abstimmung kommen soll?
Die Mehrheit der Bürger, unabhängig ihrer politischen Gesinnung, wünschen sich eine ehrliche und zielführende Klimapolitik und einen Fokus auf erneuerbare Energien. Das abgeänderte Gesetz jedoch sieht einen viel späteren Ausstieg als ursprünglich vor, der den Steuerzahler teuer kommen soll. Kohleverstromung soll über ihre eigene Rentabilität hinaus künstlich am Leben erhalten werden. Die Jugend fühlt sich zu Recht verraten. Wie stehen Sie dazu? Wie soll ich diese Absurdität meinen Kindern erklären?
Ich freue mich, Ihre persönliche Meinung zu lesen. Meiner Meinung nach sollte jede/r Abgeordnete nach seinem / ihrem eigenen Gewissen handeln.
Herzliche Grüße aus München-Lehel,
D. A. S.
Sehr geehrte Frau S.,
als einziges Industrieland der Erde steigt Deutschland gleichzeitig aus der Kernenergie und der Kohleverstromung aus. Das heißt auch: Es braucht jetzt rasch einen massiven weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien. Im Klimaschutzprogramm hat sich die Große Koalition darauf verständigt, den Anteil des in Deutschland verbrauchten Stroms aus nachhaltigen Quellen in den nächsten zehn Jahren von 40 auf mindestens 65 Prozent zu steigern. Im Kohleausstiegsgesetz konnte erreicht werden, dass die Festlegung auf 65 Prozent nun erstmals auch im Erneuerbare-Energien-Gesetz verankert ist. Zudem hat der Bundestag erst kürzlich beschlossen, Solarstrom stärker zu fördern und den Ausbau von Windkraftanlagen zu erleichtern. Die SPD-Fraktion drängt darauf, im nächsten Schritt zügig die Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes anzugehen.
Meine Position zum von Ihnen auch angesprochenen Kohleausstiegsgesetz habe ich detailliert in meiner Antwort auf die Frage von Frau Lippmann (am 21.6.) dargelegt und verwiese Sie freundlich auf meine dortige Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Claudia Tausend