Frage von Diane S. •

Wieso halten Sie noch immer so stark am Ideal der Diplomatie oder Pazifismus oder was auch immer fest und stimmen gegen die Aufrüstung, wenn Putin offensichtlich Krieg will?

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Antwort von
Die Linke

Sehr geehrte Frau S.,

 

vielen Dank für Ihre Frage. Ich verstehe, dass es angesichts des brutalen Angriffskrieges Putins auf die Ukraine schwer zu verstehen ist, noch von Diplomatie zu sprechen. Aber wenn Putin keinen Willen zum Frieden zeigt, heißt das nicht, dass wir nicht daran festhalten sollten. In unserem Grundgesetz heißt es in der Präambel, dass wir "in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen" haben, als Lehre aus dem Nationalsozialismus und dem Zweiten Weltkrieg. Das Ziel, friedlich mit anderen Staaten zu leben, ist kein einfaches. Aber wir müssen daran festhalten. Denn Krieg ist kein Naturgesetz. 

Die Linke verfolgt eine Politik, die auf langfristigen Frieden und internationale Solidarität abzielt, denn Militarisierung brutalisiert unsere Gesellschaft und gefährdet demokratische Strukturen. Ich sehe in der fortgesetzten Aufrüstung keine Lösung, sondern eine Eskalation, die den Frieden in Europa weiter gefährden könnte. Stattdessen plädiert Die Linke für diplomatische Initiativen und gezielte, harte Sanktionen, um Russland an den Verhandlungstisch zu bringen. Dies schließt auch die Zusammenarbeit mit globalen Akteuren wie China und Brasilien ein, um eine multilaterale Friedenslösung zu fördern.

Der einseitigen Logik, dass militärische Stärke automatisch Sicherheit schafft, vertraue ich nicht. Diplomatie und Verhandlungen sind nachhaltiger, um Konflikte zu lösen und Frieden zu sichern. Gleichzeitig müssen wir das Völkerrecht schützen und humanitäre Hilfe für die Ukraine leisten. Es ist entscheidend, einen gerechten Frieden zu erreichen, ohne dabei in einen Rüstungswettlauf zu geraten oder den Kontinent weiter zu destabilisieren.

Mit freundlichen Grüßen

 

Clara Bünger

 

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