Frage an Christoph Meyer von Lorenz G. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen
Sehr geehrter Herr Meyer
Wie stehen Sie zur geplanten Bebauung der (noch) unter Denkmalschutz stehenden Tennisplätze im von Erich Mendelsohn errichteten WOGA-Komplex?
Mit freundlichen Grüßen
L. G.
Sehr geehrter Herr G.,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Beim sogenannten WOGA-Komplex handelt es sich um ein bedeutendes Bauwerk des Architekten Erich Mendelsohn, vielleicht sogar um das herausragendste Wohngebäude, welches er entworfen hat. In der Abwägung, ob eine Bebauung des Innenhofes vorgenommen werden sollte, ist dieser Umstand entsprechend zu würdigen.
Die Frage der Innenhofbebauung ist nicht neu. Sie muss aber unzweifelhaft auf der Grundlage valider Daten und Fakten getroffen werden. Leider kam es in der zurückliegenden Berliner Wahlperiode aufseiten des zuständigen Baustadtrates und seines Stadtentwicklungsamtes zu gravierenden Fehlentwicklungen. Ein stringentes Vorgehen oder gar ein Entwicklungsziel waren nicht erkennbar. Die Fraktion der Freien Demokraten in der zuständigen Bezirksverordnetenversammlung von Charlottenburg-Wilmersdorf hat einen Untersuchungsausschuss gefordert und letztendlich auch durchgesetzt, welcher den Vorgang aufarbeiten soll. Am Ende dieses Prozesses sollen alle Daten und Fakten auf dem Tisch liegen, sodass man auf Basis dessen eine Entscheidung herbeiführen kann.
Vor diesem Hintergrund sehe ich sowohl den Beschluss des Bezirksamtes, die Bebauung zuzulassen, als auch die Mehrheitsentscheidung in der BVV, den Innenhof mit einer Kita zu bebauen, äußerst kritisch. Es ist davon auszugehen, dass hier ein langer Weg auf den Bezirk und letztendlich das Land Berlin zukommt, an dessen Ende nur Verlierer stehen werden.
Für mich ist klar, dass eine Entscheidung für oder gegen eine Bebauung nur auf einer verlässlichen, validen und faktenbasierten Grundlage erfolgen kann. Diese ist gegenwärtig jedoch nicht gegeben.
Mit freundlichen Grüßen
Christoph Meyer