Frage an Christoph Matschie von Gisela S. bezüglich Bildung und Erziehung
In Jena ist zur Zeit die Diskussion zur Kommunalisierung der Schulen entbrannt. Welche Haltung beziehen Sie dazu? Ist diese Idee wirklich eine Chance für Jenaer Schulen oder werden dadurch die Unterschiede zwischen den Schulen innerhalb einer Stadt nicht noch verstärkt? Auch Ihre Partei will das gemeinsame länger Lernen unterstützen. Kennen Sie eine Schule in Jena, die sich gerade dafür seit der Wende einsetzt?
Sehr geehrte Frau Schilpp,
derzeit sind die Kommunen für die Gebäude der Schulen - sozusagen die Hardware - zuständig. Das Land steht in Verantwortung für die schulischen Inhalte, die Lehrer etc. - die Software. In Jena wird nun diskutiert, ob man die Zuständigkeit nicht in einer Hand - der kommunalen - vereinen könnte. Die Diskussion ist aber aus meiner Sicht noch lange nicht abgeschlossen. Erst dann wird man Pro und Contra sachgerecht abzuwägen können.
Das Konzept des längeren gemeinsamen Lernens wird von der übergroßen Mehrheit der Thüringer Bevölkerung getragen. Das wissen wir aus einer ganzen Reihe repräsentativer Umfragen. Und auch bundesweit findet unsere Position beträchtlichen Widerhall: Vertreter von Wirtschaft und Gewerkschaften, aus Wissenschaft und Kultur, aus den verschiedensten Verbänden und Organisationen sehen im längeren gemeinsamen Lernen einen Schlüssel für die Lösung der Bildungsmisere in Deutschland. In Jena wird das längere gemeinsame Lernen etwa bereits an der Jenaplan-Schule praktiziert.
Mit freundlichen Grüßen
Christoph Matschie