Frage an Christoph Matschie von Gotthardt S. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Matschie,
Weder Parteiprogramme noch unbestimmte Versprechungen sondern persönliche Wahrhaftigkeit und mögliche Vorbildwirkung sollen meine Wahlentscheidung in Krisenzeiten beeinflussen.
Als Wähler verlange ich deshalb insbesondere von den Direktkandidaten meines Wahlkreises (WK 37, Jena I) persönlichen Einsatz für die Zukunft Thüringens, ausgedrückt durch ein klares JA oder NEIN zu folgenden Fragen:
Sind Sie bereit 10 % ihres persönlichen Einkommens und Ihrer persönlichen Fähigkeiten sieben (drei) Jahre lang in eine Unternehmung „Thüringen bildet sich“ zu investieren?
Sind Sie weiterhin bereit, dafür zu kämpfen, dass 0,1 % des Haushaltes Ihrer Partei für diese Unternehmung bereitgestellt werden?
Die Unternehmung wird
-dem Vorschlag der GEW für ein Thüringer Bildungsrahmengesetz folgen
-offen für alle sein und Benachteiligte fördern
-SELBSTVERWALTET UND SELBSTORGANISIERT SEIN
-TRANSPARENT FÜR UMFASSENDE ÖFFENTLICHE KONTROLLE SEIN
-die Traditionen der Reformpädagogik in Jena aufnehmen
-LEBENS- UND ARBEITSFORMEN DER ZUKUNFT SUCHEN UND ERPROBEN
-gelebte Investition in die Zukunft Thüringens sein
Ich erwarte nicht unbedingt eine direkte Antwort. Eine glaubhafte persönliche Selbstverpflichtung, die deutlich werden lässt, dass Sie für EIN ZUKUNFTSTHEMA ohne Rücksicht auf Parteizwänge kämpfen werden und damit Parteienverdrossene zum Nachdenken bewegen wird mich eben so überzeugen.
Mit freundlichen Grüßen
Gotthardt Schmidt
Sehr geehrter Herr Schmidt,
die Ziele, der von Ihnen vorgeschlagenen Unternehmung, kann ich nur begrüßen.
Allerdings ist dies aus meiner Sicht nicht die Aufgabe eines - wie auch immer gestalteten - Unternehmens. Das ist eine vordringliche Aufgabe der Politik, des Staates. Und dort - in der öffentlichen Hand - sollte Bildung auch weiterhin bleiben. Denn genau darum geht es: Was unternimmt die Politik, um etwa für bessere Bildungschancen zu sorgen?
Ich glaube, mit der Beteiligung einzelner Abgeordneter an einem Projekt dieser Dimension ist es nicht getan. Abgesehen davon, dass so nicht ausreichend Mittel zusammen kommen würden, denke ich, dass symbolische Politik an eben dieser entscheidenden Stelle fehl am Platz ist. Zielführender ist eine Selbstverpflichtung, dass wir alles unternehmen werden, um Thüringen zum Bildungsland Nummer eins zu machen. Das ist mein persönliches Ziel für Thüringen, dem ich mich verpflichtet fühle.
Mit freundlichen Grüßen
Christoph Matschie