Frage an Christoph de Vries von Felix E. bezüglich Gesundheit
Guten morgen,
wir haben aktuell weniger als die Hälfte der Hochrisikopatient:Innen geimpft. Die Zahlen schießen durch die Decke. Die regierenden in Bund und Ländern aber scheinen die Hände in den Schoß zu legen. Die Wissenschaft warnt, die Intensivmediziner fordern einen harten Lockdown und die Bevölkerung verzweifelt ob der Ignoranz und des Nichtstuns. Sie vertreten mich im Bundestag. Bitte erheben Sie ihre Stimme und lassen Sie das nicht einfach so geschehen. Wenn man sich die aktuellen Umfragewerte der CDU anschaut, dann wäre es sicher auch in Ihrem Sinne, wenn wir diesen Kurs korrigieren. Noch ist die Zeit dazu da. Werden Sie handeln?
Mit freundlichen Grüßen aus Uhlenhorst.
F. E.
Sehr geehrter Herr Eckhardt,
herzlichen Dank für Ihre Anfrage.
Ich verstehe Ihren Unmut, möchte aber darauf hinweisen, dass die Situation keineswegs eindeutig ist. Es ist für alle sehr herausfordernd. Auf der einen Seite die Krankenhäuser, die mit Sorge und Angst auf die steigenden Infektionszahlen blicken und auf der anderen Seite die Familien und Unternehmen, die mit ihren personellen und finanziellen Möglichkeiten am Ende sind.
So richtig es ist, dass die Inzidenzwerte rasant steigen, so richtig ist auch, dass die Auslastung der Intensivkapazitäten bislang nicht dramatisch gestiegen ist. Gleiches gilt Gott sei Dank für die Todeszahlen, die derzeit nur ein Fünftel der Zahlen im Januar betragen. Es macht sich also inzwischen sehr positiv bemerkbar, dass die über 80-jährigen Menschen sowie die Bewohner der Pflegeeinrichtungen inzwischen weitgehend geimpft und damit geschützt sind. Insofern besteht aus meiner Sicht kein Anlass zum Alarmismus, aber natürlich auch kein Anlass zum Leichtsinn.
Es steht und fällt mit den Impfungen. Die Produktionen laufen auf Hochtouren und wir versuchen an allen Enden neue Impfstoffe zu bekommen. Im zweiten Quartal wird derzeit mit der Lieferung von rd. 70 Mio. Impfdosen gerechnet. Wenn es uns gelingt, den gesamten Impfstoff schnell und effektiv zu verimpfen, bin ich auch in Anbetracht des bevorstehenden Endes der Virensaison zuversichtlich, dass wir Ende Mai das Schlimmste überstanden haben. Sobald genügend Impfstoff da ist, werden Haus- und Betriebsärzte im April in die Impfkampagne eingebunden. Das würde die Sache deutlich einfacher machen, da meist wohnortnah und vor allem persönlicher. Auch eventuell auftretenden Nebenwirkungen sind in der Hausarztpraxis besser zu überwachen und vor allem schneller überprüfbar. Hier bedarf es einiger Voraussetzungen in den Praxen. Zum Beispiel muss der Impfstoff von BionTech noch immer bei -70° gelagert werden. Das können derzeit nur die Impfzentren gewährleisten.
Ich nehme meine Rolle als Abgeordneter für den Wahlkreis Hamburg-Mitte sehr ernst und versuchen den Bürgerinnen und Bürgern im Rahmen meiner Möglichkeiten zu helfen und zu unterstützen. Zudem gebe ich der Bundesregierung im Rahmen unserer Fraktionssitzung klares Feedback über die Auswirkungen der Corona-Beschlüsse vor Ort.
Ich wünsche Ihnen alles Gute, ein frohes Osterfest und bleiben Sie gesund!
Mit freundlichen Grüßen
Christoph de Vries, MdB