Frage an Christoph de Vries von Beate Maria V. bezüglich Kultur
Hallo Herr De vries!
Es ist schön zulesen,daß man sich im traditionsbewußten HH nun doch hat durchRINGEN können,die HH Symphoniker,ein renomiertes und qualitativ hochstehendes Orchester,mit dem die Größen der Welt immer gerne ,zumal in der herrlichen Musikhalle/Leiszhalle aufgetreten sind...
Wie stehen Sie eigentlich dazu,daß man zwar nicht nur in HH die Tendez deutlich wie schmerzlich wahrnehmen kann,daß Renomierprojekte wie die Elbphilharmonie aus dem Boden gestampft werden auf Gedeih und verderb,aber andererseits immer mehr Theater und Orchester,Ballette,Kultureinrichtungen und Museen,Bibliotheken regelrecht kaputt gespart werden,bis man dann den Ausverkauf von Kunst und Kultur ( und mit Verlaub:auch Künstler sind Arbeitnehmer und man glaubt es kaum :auch Steuerzahler!!!!)fröhlich betreibt..aber die schöne Immobilie hat man immer im Auge!So auch in Schwerin am Staatstheater..aber auch die Menschen,die da arbeiten scheinen wenig relevant zu sein...
Dafür werden dann die großen Ablösungssummen für Fußballer gezahlt,die nur eines zeige:daß nichts in dieser Gesellschaft Bedeutung hat als der KOMMERZ...
Mit dem Verlust von Kunstund Kultur verliert ein Volk auch seine Seele ,seine Identität und Fähigkeiten zum empathischen Denken..sehen sie das anders und unterstützen Sie Kunst und Kultur?
Übrigens sind Künstler auch Wähler und auch Steuerzahler und Botschafter ihres Landes im besonderen Maße!
mfg
Beate-Maria Vorwerk
Hallo Frau Vorwerk,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Die Tendenz, dass kulturelle Angebote in den letzten Jahren kaputt gespart wurden, kann ich für Hamburg beim besten Willen nicht erkennen.
Ganz im Gegenteil sind die Ausgaben Jahr für Jahr gestiegen, defizitäre Einrichtungen wurden entschuldet und selbst im Falle geringer Besucherfrequenz (z.B. Altoaer Theater) wurde Schließungspläne nicht weiterverfolgt. Das bedeutet, dass die Mehrkosten für die Elbphi, die trotz aller Schwierigkeiten nach meiner Überzeugung ein kulturell und touristisches Wahrzeichen Hamburgs werden wird, nicht zu Einsparungen an anderen Stellen der Kultur geführt hat. Insofern trifft der Vergleich mit Schwerin nicht zu.
Was die Bedeutung von Kunst und Kultur für die Gesellschaft generell anbelangt, bin ich ganz bei Ihnen.
Nach meiner Überzeugung gibt es aber seitens derjenigen kulturellen Einrichtungen, die sich ganz oder teilweise durch öffentliche Mittel finanzieren auch die Verpflichtung, Angebote zu schaffen, die bei kulturell interessierten Menschen auf Resonanz stoßen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, möchte ich Sie bitten, sich an meinen Kollegen Herrn Wersich zu wenden, der als kulturpolitischer Sprecher sehr viel mehr in der Materie steckt.
Besten Gruß
Christoph de Vries