Frage an Catherina Pieroth-Manelli von Cornelia P. bezüglich Familie
Sehr geehrte Frau Pieroth-Manelli,
seit Jahren ist die mangelnde Personalausstattung in den Berliner Jugendämtern bekannt. Dadurch ist der Kinderschutz nicht ausreichend gesichert. Meine Frage ist nun, wie Sie sich die zukünftige Personalausstattung des Regionalen Sozialpädagogischen Dienstes in meinem Wohnbezirk vorstellen? Was werden Sie tun um eine ausreichende und qualifizierte Personalausstattung zu erreichen ?
Mit freundlichen Grüßen
C. P.
Sehr geehrte Frau P.,
als Mitglied des Abgeordnetenhauses wäre mein Hebel die bessere finanzielle Ausstattung der Bezirke.
Nach 15 Jahren des planlosen Sparens sind zu viele gesetzliche Aufgaben, wie auch der Kinderschutz, gefährdet. Die Regionalen Sozialpädagogischen Dienste gehören in den Bereich des Bezirksamts. Da die Bezirke ihre Gelder überwiegend durch Zuweisungen des Landes Berlin erhalten, muss ein neues Finanzierungsmodell her, das den Bezirken genügend Ressourcen dafür gibt, ihre gesetzlichen Aufgaben vollständig, an den Einwohner*innen orientiert und mit einer modernen Verwaltung zu erledigen.
Das zweite Problem, das die Bezirke alleine nicht lösen können, besteht im Tarifvertrag. Da überall Sozialpädagog*innen gesucht werden und der RSD sicher zu den „härteren“ Arbeitsfeldern gehört, muss der Lohn für die Beschäftigten angemessen sein, um geeignete Bewerber*innen zu finden. Da in diesem Falle in Berlin der Tarifvertrag der Länder gilt und nicht der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst und der TV-L für die Stellen im RSD eine vergleichsweise Eingruppierung vorsieht, bleiben die Stellen in den Bezirken, selbst wenn das Geld da ist, viel zu lange unbesetzt. Das ist ein komplexes Problem, gerade deshalb braucht es aber eine politische Lösung auf Senatsebene.
Wenn diese beiden Voraussetzungen erreicht sind, bin ich optimistisch, dass der Bezirk Tempelhof-Schöneberg einen funktionierenden RSD absichern kann. Ein RSD der auch mit dem Sozialraum vernetzt sein kann, dessen Klienten Perspektiven bekommen, statt notdürftig verwaltet zu werden und dessen Mitarbeiter*innen Wertschätzung für ihre wichtige Arbeit erfahren.
Viele Grüße,
Catherina Pieroth-Manelli