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Carsten Träger
SPD
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Frage von Alexander G. •

Was werden Sie unternehmen um Wohnraum langfristig für alle zu sichern?

Sehr geehrter Herr Träger, als Bürger der Stadt Fürth mit mittleren Einkommen muss ich leider feststellen, dass eine Eigentumswohnung für mich in meiner Lebzeit nicht finanzierbar ist. Die Auswahl an ordentlichen Mietwohnungen zu bezahlbaren Preisen ist ebenfalls sehr knapp. Was werden Sie tun um dieses Probleme anzugehen und welche Möglichkeiten haben Sie im Parlament sich für unsere Region einzusetzen?

Welche Strategie würden Sie prinzipiell bevorzugen?
1) Eigentum wieder bezahlbar machen
2) Sicherstellen dass auch Mietwohnungen bezahlbar bleiben
3) Vielleicht gibt es noch andere Ansätze, die mir gerade verborgen sind

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr G.,
die Wohnraumknappheit und die damit einhergehend immens steigenden Mieten und Preise für Wohneigentum ist eines der drängendsten Probleme unserer Zeit. Gerne stelle ich Ihnen unsere Vorstellungen zu diesem wichtigen Thema vor:
Wir werden bezahlbaren Wohnraum erhalten und neuen schaffen. Dazu werden wir alle Beteiligten an einen Tisch bringen. Kommunale Wohnungsunternehmen und Genossenschaften, aber auch private Wohnungsunternehmen und Vermieter*innen, die sich einer sozialverträglichen Vermietung verpflichtet fühlen, sollten dabei sein wie auch die Bauwirtschaft und die Gewerkschaften.
Es gibt eine gemeinsame Verantwortung aller Beteiligten vor allem für den erforderlichen Neubau sowie die Quartiersentwicklung und den Klimaschutz. Nach wie vor ist der Neubau von 400.000 Wohnungen, davon 100.000 Sozialwohnungen jährlich erforderlich. Im Jahr 1973 haben wir mal 800.000 geschafft, die Hälfte davon sollte auch heute schaffbar sein. Daneben führen wir eine neue Wohnungsgemeinnützigkeit ein und fördern damit ein zusätzliches nicht gewinnorientiertes Segment auf dem Wohnungsmarkt.
In angespannten Wohnlagen werden wir daneben ein zeitlich befristetes Mietenmoratorium einführen, das bedeutet: Mieten können für eine bestimmte Zeit nur im Rahmen der Inflationsrate erhöht werden. Mietwucher werden wir wirksam unterbinden. Wir werden außerdem die Mietpreisbremse entfristen und Schlupflöcher schließen. Das Instrument des qualifizierten Mietspiegels wollen wir bundesweit nach einheitlichen und damit rechtssicheren Kriterien ausgestalten und seine Bedeutung stärken. Mietspiegel dürfen keine bloßen Neumietenspiegel sein. Deshalb
werden wir künftig mindestens die vertraglich vereinbarten Mieten der vergangenen acht Jahre bei ihrer Aufstellung heranziehen.
Unsere Bodenpolitik wird am Gemeinwohl orientiert. Bund, Länder und Kommunen sollen öffentliches Eigentum an Grundstücken sichern und vermehren, um die Spekulation mit Grund und Boden zu stoppen. Dazu ist das Vorkaufsrecht für Kommunen zu fairen Preisen wichtig.
Wir werden dazu beitragen, dass kommunale Wohnbauflächen nicht veräußert werden, Flächen zurückerworben werden und öffentliches Bauland nur auf dem Weg der Erbpacht für den Wohnungsbau zur Verfügung gestellt wird. Mit der Schaffung von Bodenfonds unter Einbeziehung
bundeseigener Grundstücke erhalten Kommunen ein Instrument für die nachhaltige Stadtentwicklung und bezahlbaren Wohnungsbau. Die Liegenschaftspolitik des Bundes wird sich auch in
Zukunft an städtebaulichen Prioritäten ausrichten und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in den Kommunen unterstützen. Wir werden die bislang nach einer Zehn-Jahres-Frist geltende Steuerfreiheit für Veräußerungsgewinne nicht selbst genutzter Grundstücke abschaffen und einen Planungswertausgleich einführen, um leistungslose Bodenwertgewinne der Allgemeinheit zukommen zu lassen. Um die Spekulation mit Wohnraum einzudämmen, werden wir die Eigentümerstrukturen über ein zentrales Immobilienregister transparent machen.
Wohneigentum dient nicht nur der Versorgung mit Wohnraum, sondern auch der Vermögensund Alterssicherung. Um insbesondere jungen Familien den Weg zu den eigenen vier Wänden zu erleichtern, werden wir in angespannten Wohnlagen den Erwerb von Genossenschaftsanteilen erleichtern. Wir werden Mietkaufmodelle fördern und ein Programm „Jung-Kauft-Alt“ für den Erwerb von Bestandsimmobilien insbesondere in vom Leerstand betroffenen Ortskernen auflegen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr

Carsten Träger

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