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Carsten Träger
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Frage von Nicola H. •

Was halten Sie vom kreuzungsfreien Ausbau des Frankenschnellwegs?

Sehr geehrter Herr Träger

Halten Sie es in Zeiten von eskalierender Klimakrise (die globale Durchschnitts Temperatur steigt inzwischen exponentiell an!) für vernünftig, über 1 Milliarde Steuergelder, 12 Jahre Bauzeit, die Rodung eines Wäldchens, zigtonnenweise Beton und etliche Fachkräfte in den kreuzungsfreien Ausbau des FSW zu investieren, nur um den Verkehr (auch den Schwerlastverkehr) zu verdreifachen, obwohl der sowieso seit Jahren rückläufig ist? Falls Sie auch denken, dass dieses Geld und die Expertise besser in menschenfreundliche Städteplanung (Stichwort Schwammstadt) mit sicheren Fuß- und Radwegen und gutem ÖPNV investiert wäre, was tun Sie, um den Pläne der Stadt und des Landes für einen Tunnel entgegen zu treten? Auch wenn es nicht in Ihr Ressort fällt - es geht hier um unsere Heimat!

Mit freundlichen Grüßen

Nicola H.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau H.,

vielen Dank für Ihre Anfrage bezüglich des kreuzungsfreien Ausbaus des Frankenschnellwegs.

Als Umweltpolitiker bin ich grundsätzlich der Meinung, dass der Fokus bei Infrastrukturprojekten auf der Schiene liegen sollte. Wie Sie richtig anmerken, geht jedes große Bauprojekt mit einem immensen Ressourcenverbrauch einher. Dabei ist stets darauf zu achten, die Ressourcen effizient zu nutzen, d. h. in diejenigen Projekte zu investieren, die eine tatsächliche Verbesserung der Situation - für Mensch und Natur - herbeiführen.

Klar ist, dass der Frankenschnellweg zeitnah modernisiert werden muss. Für den kreuzungsfreien Ausbau des Frankenschnellwegs gibt es sicher gute Argumente. Die Vielzahl von Staus und Verzögerungen im Verkehr machen den Standort Nürnberg unattraktiv, auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Und auch aus Sicht der Autofahrer ist das ständige Warten an einer Ampel auf einer Stadtautobahn nervtötend und fragwürdig. Hinsichtlich der besseren ökologischen Bilanz gibt es zwischen den Befürwortern und den Gegnern des Ausbaus einen langjährigen Streit - ich komme zu dem Schluss, dass die Unterschiede offenbar so gering sind, dass es unterschiedliche Auslegungen geben kann.

Letztlich glaube ich nicht daran, dass wir mit einem besseren ÖPNV alle Verkehrsprobleme lösen werden - den Glauben habe ich mittlerweile nach langen Jahren verloren. Vielmehr muss eine ökologisch wirksame Verkehrswende über eine Revolution bei der Antriebstechnologie erfolgen.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Carsten Träger