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Carsten Müller
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Frage von Holger A. •

Welche genaueren Erkenntnisse liegen mittlerweile vor, warum dem in Braunschweig tätigen, angehenden Mediziner El K. lange Zeit unmittelbar die Abschiebung nach Marokko drohte?

Warum er lange Zeit unmittelbar vor einer Abschiebung nach Marokko stand, obwohl er kurz vor dem Abschluss seines Medizinstudiums steht, in Zeiten des Pflegenotstands freiwillig in der Pflege arbeitet, eine Anstellung in Aussicht hat und Integrationsvoraussetzungen außerordentlich erfüllt?

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Sehr geehrter Herr A.,

vielen Dank für die Frage.

In der Tat war die drohende Abschiebung kaum nachvollziehbar. Die Stadt Braunschweig und ihre zuständige Ausländerbehörde haben wenig Augenmaß bewiesen und ihm seine überbrückende Tätigkeit als Pflegeassistent als Abschiebegrund vorgehalten. Es wurde nicht ausreichend berücksichtigt, dass er in einem allseits anerkannten, extremen Pflegenotstand als arbeitswilliger und überaus qualifizierter angehender junger Mediziner freiwillig seine Wartezeit auf einen Platz für das praktische Jahr zum Abschluss seines Medizinstudiums als Pflegeassistent in einem Braunschweiger Krankenhaus überbrückt. Es wurde zu wenig berücksichtigt, dass ihm bereits ein Platz für das praktische Jahr angeboten wurde, sobald er endlich an einer Hochschule immatrikuliert werden wird, nicht ausreichend berücksichtigt, dass ihm sogar schon ein Job als Arzt nach dem Abschluss des Medizinstudiums angeboten wurde und das er die höchste Bereitschaft zur Integration nachgewiesen hat und weiter nachweist. Dieses fehlende Augenmaß der Braunschweiger Behörde und der Fingerzeig auf die Bundesagentur für Arbeit führte fast zu Abschiebung. 

Erst die Einbindung der Vorstandsvorsitzenden der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles, die ich, unmittelbar nachdem mir der Vorgang zugetragen wurde, angeschrieben habe, verhinderte die Abschiebung in sprichwörtlich letzter Sekunde. Die Bundesagentur hat mit ihrem Einsatz und unter Einbindung des Niedersächsischen Ministers für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung und der Ausländerbehörde der Stadt Braunschweig und der Leitung des Braunschweiger Krankenhauses die drohende Abschiebung verhindert und eine Lösung für den Verbleib des jungen Mediziners ermöglicht. So ist es gelungen, allen Beteiligten eine Perspektive zu bieten und einen jungen qualifizierten Mediziner im Land zu halten und einen jungen, gut ausgebildeten und arbeitswilligen zukünftigen Arzt für unser Gesundheitssystem zu gewinnen. Der ebenso angeschrieben Oberbürgermeister hat übrigens bis heute nicht auf meine Anfrage geantwortet.

Ich hoffe, Ihnen mit diesen Informationen geholfen zu haben und verbleibe

mit freundlichen Grüßen

Carsten Müller

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