Frage an Carsten Müller von Dirk S. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Müller,
viele Braunschweiger Kulturschaffende aus der freien Kunstszene beschweren sich seit Jahren über mangelnde Kulturförderung in Braunschweig. Mit vielen Veranstaltungen, Kursen und Workshops leistet die Freie Szene einen unverzichtbaren Beitrag für die Lebensqualität in unserer Stadt. Zahlreiche Kulturvereine und Künstler sind jedoch aufgrund dieser Unterfinanzierung in ihrer Existenz gefährdet und mit ihnen auch das Kulturleben unserer Stadt.
In Leipzig konnte die Initiative "Fünf für Leipzig" durchsetzen, dass fünf Prozent des städtischen Kulturetats für die Freie Kultur-Szene eingesetzt wird:
http://www.fuenf-fuer-leipzig.de/
In Braunschweig ist eine ähnliche Initiative derzeit in Planung, deshalb meine Frage:
Unterstützen Sie die Forderung, dass fünf Prozent des städtischen Kulturetats zukünftig für die Freie Kulturszene verwendet werden?
Vielen Dank für eine schnelle Antwort,
Dirk Schadt
Sehr geehrter Herr Schadt,
vielen Dank für ihre Frage zur Kulturförderung in Braunschweig.
Einer pauschalen "5%-Vorabzuteilung" des Kulturetats stehe ich eher kritisch gegenüber. Ein fixer Anteil wird wahrscheinlich auch den Bedürfnissen und Maßstäben der freien Kulturszene nicht gerecht. Ich halte grundsätzlich eine projektbezogene Förderung für angemessener. Ganz abgesehen davon ist für mich weniger die Kulturförderung als vielmehr die kulturelle Vielfalt und Aktivität der maßgebliche Aspekt – und hier hat Braunschweig meines Erachtens eine enorme Belebung in den vergangenen Jahren erfahren und verfügt heute über ein erfreuliches Angebot. Zur Belebung der Kulturszene in Braunschweig hat besonders die Bewerbung von Stadt und Region Braunschweig zur „Kulturhauptstadt Europas 2010“ beigetragen. Trotz des knappen Ausscheidens am Ende des Bewerbungsverfahrens wurde und wird eine Vielzahl der geplanten Projekte weiter verfolgt.
Mit freundlichen Grüßen
Carsten Müller