Frage an Carsten Müller von Carsten S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Schwarzer,

Gerne teile ich Ihnen meine Position zu diesem Thema mit.

Ich stehe zur Zeit in Regem Kontakt zu einigen Paintball-Spielern aus der Region Braunschweig-Wolfsburg. Die meisten von ihnen führen ähnliche Argumente gegen ein Verbot an. So zum Beispiel, dass es sich um einen Mannschaftssport handele, der nicht „Töten simuliere“, sondern bei dem Spielgegner nur „markiert“ würden. Zudem sei die Sportart nicht aggressiver als viele andere Mannschaftssportarten auch, wie beispielsweise Fußball, American Football oder auch das traditionelle Schulsport-Spiel Völkerball. Auch seien die Markierer ungefährlich und zudem erst ab 18 Jahren zu erwerben. Ich kann diese Argumentation gut nachvollziehen.

Der tragische Vorfall in Winnenden hat die Frage aufgeworfen, wie mögliche Anreize zu solchen Gewalttaten sowie der Zugang zu gefährlichen Schusswaffen sinnvoll eingedämmt bzw. kontrolliert werden können. Ein mögliches Verbot der Sportart Paintball war dabei nur ein kleiner Teil des diskutierten Maßnahmenkatalogs. Wichtiger ist auch aus meiner Sicht die Sicherstellung einer besseren Verwahrung von Schusswaffen. So hat das Bundeskabinett in diesen Tagen beschlossen, den Zugang zu großkalibrigen Waffen einzuschränken und die Verwahrung legaler Waffen besser zu sichern und zu kontrollieren. Zudem soll es bis Jahresende eine Amnestie für die Abgabe illegaler Waffen geben, sofern diese nicht für Straftaten verwendet wurden. Längerfristig ist vorgesehen, das geplante zentrale Waffenregister um zwei Jahre auf Ende 2012 vorzuziehen. Eine EU-Richtlinie sieht dies europaweit bis 2014 vor. Jagdspiele wie Laserdrome und Paintball sollen, so lange eine Gefährlichkeit nicht nachgewiesen wird, weiterhin erlaubt bleiben. Ich unterstütze diese Vorgehensweise ausdrücklich.

Für weitere Fragen und Anregungen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Carsten Müller MdB