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Carolin Braun
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Frage von Michael E. •

Frage an Carolin Braun von Michael E. bezüglich Energie

Sehr geehrte Frau Braun,
auch die SPD ist für den totalen Atom-Ausstieg in Deutschland. Jedenfalls lässt die Parteil dies immer verlauten.
Die Alternative zu Atomstrom wäre ja wohl Öl/Gas/Biomasse/Kohle, was meiner Ansicht nach die Umwelt noch mehr belastet wie die Atommeiler.
Sicherlich ist die Endlagerung das große Problem hier in Deutschland. Ich finde ja auch, das man einen Teil der benötigten Energie aus erneuerbaren Quelle herstellen sollte, was ist jedoch mit dem Rest? Wer puffert denn die Spitzenzeiten des Bedarfs? Die tschechischen, polnischen oder russischen Kraftwerke, die sich allesamt nicht von Tschernobyl unterscheiden?
Ganz im Ernst, lieber baue ich doch ein paar neue Kraftwerke nach neuestem technischen Standard hier in Deutschland. Wir haben die sichersten Kraftwerke weltweit! Leider nicht mehr lange, weil die Reaktoren nicht mehr mit dem finanziellen Aufwand gewartet werden, wie früher.
Natürlich kann man den gesamten ländlichen Raum mit Windkraftwerken zu pflastern und alle Flüsse mit übermäßigen Wasserkraftwerken aus dem Gleichgewicht bringen.
Sicherlich kann man Kohlekraftwerke bauen und darauf hoffen, dass die Filter zu 100% arbeiten und auch immer aktiv sind.

Wie stellt sich die SPD denn nun genau die steigende Versorgung der Bevölkerung mit Energie vor?

Mir persönlich ist immer unwohl, wenn ich daran denke, dass nicht weit entfernt an der Grenze in Tschechien ein russischer Reaktor läuft, permanent Störfälle hat und nur damit wir hier Reaktoren abschalten können.

Bitte nehmen Sie dazu Stellung

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Antwort von
SPD

Lieber Herr Erhard,

Ich kann ihre Skepsis verstehen.
Aber ich bin dennoch für einen Atomausstieg - so wie vereinbart, und duchgerechnet, in vielen kleinen Schritten und bis in mehr als 10 Jahren.

Das Ziel ist der Ausstieg aus der Atomkraft - und auch die Unabhängigkeit von Atomstrom. Was dann auch bedeutet, dass wir nicht regelmäßig aus dem Ausland zukaufen.
Sie sagen selber, dass sie Reaktoren im Ausland nicht vertrauen. Ich auch nicht. Es ist "müßig" zu diskutieren, ob ich deutschen Reaktoren mehr vertraue..... denn seit Tschernobyl wissen wir, dass Strahlung nicht vor Ländergrenzen halt macht.
Wir müssen zeigen, dass es auch ohne Atomkraft geht. Denn: Auch Uran ist endlich.
Und: wenn wir jetzt mit Nachdruck in die Forschung der Erneuerbaren Energien
investieren-werden wir dann noch die Technologie exportieren können. Wir sind das unseren Kindern schuldig. Denn in 50 Jahren ist auch Uran verbraucht. Und dann steht die Welt vor dem gleichen Problem. Es ist zukunftsweisend, sich dem Problem JETZT zu stellen.

Bei ihrer Aufzählung Öl/Gas/Biomasse/Kohle - haben sie Sonne und Wind vergessen.
Gerade mit letzteren entsteht vollkommen saubere Energie, ohne schädliche Rückstände.
Ich gebe gerne zu, dass noch viel getan werden muss, auch in der Forschung. Vor allem wird das Problem die Speicherung der entstandenen Energie sein. Denn, wie wir alle wissen, scheint die Sonne nicht immer.
Außerdem müssen die Wirkungsgrade der gewonnenen Energie erheblich gesteigert werden. Wussten sie, dass die so hochgelobte Atomenergie nur einen Wirkungsgrad von 30 % hat?
Wenn wir Kraft/Wärmekopplung ausbauen, oder vor allem auch mit Brennstoffzellen arbeiten ( Wirkungsgrad 95%)werden wir viel erreichen.

Tatsache ist aber auch, dass Energie gespart werden muss.
Man hat errechnet, dass über 50 % im Wärmebereich und 20% im Strombereich
einfach gespart werden kann.
Und auch gespart werden muss.

Es gilt jetzt daran zu arbeiten, und neue, zielführende Forschungen zu betreiben.
Dabei entstehen "nebenbei" Arbeitsplätze und wir werden zukunftsfähige Technologien erschließen.

Der Weg mit der Atomkraft ist nur noch ein paar Jahre leichter und vermeintlich billiger.

mit freundlichen Grüßen,

Carolin Braun