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Frage von Stefan W. •

Frage an Carolin Braun von Stefan W. bezüglich Energie

Hallo Frau Braun,

vielen Dank für ihre Antwort.
Laut Berechnungen geht die weltweite Förderung von Öl und Gas zurück. Die "Erneuerbaren" können diese Lücke leider nicht schließen.
Nun meine Frage:
Welcher Energieträger soll diese Lücke schließen? Es werden immer mehr auch E-Autos eingesetzt, welche Strom benötigen.
Können sie uns versichern, dass wir keinen Strom aus ausländischen Atomkraftwerken beziehen, und und dadurch noch mehr vom Ausland bei der Energieversorgung abhängig machen.
Dann hoffen wir (als Vertreiber) auf gute Ansätze, vor allem bei der Umrüstung von kommunalen Gebäuden auf Biomasseanlagen und sind auf den Wahlausgang sehr gespannt.

mit sonnigen Grüßen
Stefan Wastl

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Antwort von
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Lieber Herr Wastl,

danke auch für ihre zweite Frage.

Sie wissen wahrscheinlich, dass es immer auch einen Austausch geben wird, und dieser auch nötig ist, zwischen den Ländern. Es gibt eine Strombörse und ein europäisches Verbundnetz.
Das ist ja auch nötig, denn wir wollen nicht im Dunkeln sitzen.

Das führt ja auch dazu, dass wir z.B. Strom exportieren. Denn: in Bayern haben wir derzeit eine etwa 150 % Überkapazität im Strombereich. Selbst in Spitzenlastzeiten beträgt dieser Überschuss noch 50 %. Übrigens funktioniert die Versorgung in Bayern auch dann noch mit Überschuss, wenn 2 Reaktoren abgeschaltet sind.

Trotzdem ist es Ziel, unabhängig von Atomstrom zu werden.
"Deutschem" oder "ausländischem".

Wie sie auch schon meiner Antwort auf Herrn Ungerers Frage entnehmen können.
Nicht nur die fossilen Brennstoffe sind endlich - auch Uran.

Die "Erneuerbaren" können die Lücke schon schließen, aber dazu brauchen wir enormen Schub in der Forschung.
In den letzten Jahrzehnten gingen 94% der Gelder in der Energieforschung in den Atombereich.
Jetzt gibt uns der kontrollierte Ausstieg noch einige Jahre in der Forschung, um weitere Fortschritte bei den erneuerbaren Energien zu machen. Wenn meine Zahlen stimmen, können im privaten Stromverbrauch etwa 50 % eingespart werden.
Auch in der Wärmedämmung sind noch große Potentiale, um den Verbrauch zu
minimieren.
Niemand will ganze Landstriche mit Windrädern vollstellen. Allerdings schon dort, wo gute Windverhältnisse sind. Und breite Teile der Biogase ( z.B. in der Landwirtschaft und in den Kläranlagen) werden überhaupt noch nicht genutzt.
Auch in der Wasserstofftechnologie werden Fortschritte gemacht. Bei Wasserkraftwerken muss man Vorsicht walten lassen, dort sind in Bayern nicht mehr viele Steigerungen möglich, ohne Schäden im Ökosystem anzurichten.
Als Fazit muss man wohl sagen: es wird ein Energiemix werden.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg in ihrer Branche, und werde mein möglichstes tun, sie darin zu unterstützen.
Konkret auch noch nächste Woche hier in Dietfurt den Antrag im Stadtrat stellen, dass auch der Altbauteil der Hauptschule auf Hackschnitzel umgerüstet wird.:-)
Neben der bereits beschlossenen Fassadendämmung und neuen Fenstern ( macht bereits 43% Energieersparnis) werden wir damit nicht nur den CO² Ausstoß erheblich drücken, und die Stromheizung ist energiepolitisch sowieso ein Monstrum.

mit besten Grüßen,

Carolin Braun