Frage an Björn Lüttmann von Emil F.
Hallo,
ich habe zwei Kinder, eine Tochter, einen Sohn, die beide eine Grundschule in Oranienburg besuchen. Leider kommt es immer häufiger vor, dass Unterricht ausfällt, Lehrer krank sind und keine vernünftige Vertretung organisiert wird. Es ist oft katastrophal, nur noch Ausfall hat man das Gefühl und die Kinder lernen nichts. Ständig Freistunde. Anderen Eltern geht es genauso. Und die Lehrer klagen über ständige Überlastung. Was kann aus Ihrer Sicht getan werden? Würden Sie helfen, dass es an den Schulen endlich besser wird und unsere Kinder wieder richtig lernen?
MFG, E. Ferber
Sehr geehrter Herr Ferber,
ich kenne diese Probleme aus eigener Erfahrung an der Waldschule in Oranienburg. Die Klage über Unterrichtsausfall, mangelnde Vertretungsregelungen und in der Folge überfordertes Lehrpersonal war hier in den letzten Jahren immer wieder ein großes Thema. Es gab sogar Klassen mit über 30 Kindern, zum Teil im Flexbereich (Erstklässler und Zweitklässler gemeinsam), der eigentlich besonders kleine Klassen erfordert.
Die Landesregierung hat die Probleme erkannt und steuert nun mit verstärkten Einstellungen gegen. Sie stellt für das kommende Schuljahr 2014/15 insgesamt rund 900 neue Lehrerinnen und Lehrer in Brandenburg ein. Auch für die Schulen in Oberhavel hat das positive Auswirkungen. Zum neuen Schuljahr kommen insgesamt 84 neue Lehrerinnen und Lehrer an die Schulen in Oberhavel, davon 62 im Rahmen von unbefristeten Neueinstellungen und weitere 22 durch Entfristung von bisherigen Zeitverträgen. Die Landesregierung steigert die Zahl der neuen Lehrkräfte damit nochmals deutlich. Während es in den vergangenen Jahren immer zwischen 400 und 550 Neueinstellungen gab, sind es alleine für das neue Schuljahr, das am 25. August beginnt, gut 900 Lehrerinnen und Lehrer. Insgesamt haben somit seit 2009 statt der ursprünglich geplanten 1.250 rund 2.800 neue Lehrkräfte ihren Dienst an Brandenburger Schulen angetreten. Nach der Landtagswahl am 14. September will die SPD Brandenburg die Neueinstellungen in großer Zahl fortsetzen. In den nächsten fünf Jahren sollen weitere 4.000 neue Lehrerinnen und Lehrer kommen – so viele wie nie zuvor. Das soll die Schüler-Lehrer-Relation weiter verbessern und Unterrichtsausfall verhindern.
Ich persönlich finde es sehr wichtig und würde mich bei meiner Wahl in den Landtag dafür einsetzen, dass das Thema Bildung nun endgültig rauskommt aus den Sonntagsreden und stattdessen konkret gehandelt wird. Hierzu ist die Einstellungsoffensive des Landes ein weiterer wichtiger Schritt. Ob die heutigen Zielmarken ausreichend sind, oder noch einmal während der kommenden Legislaturperiode nachgesteuert werden muss, wird sich zeigen. Gerade auch im Hinblick auf das große Ziel der inklusiven Bildung, also der gemeinsamen Beschulung behinderter und nicht behinderter Schülerinnen und Schüler, halte ich abschließende Prognosen heute noch zu für zu früh!
Björn Lüttmann