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Björn Lüttmann
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Frage von Uta S. •

Frage an Björn Lüttmann von Uta S.

Hallo Herr Lüttmann,

die Belastung mit Bomben aus dem zweiten Weltkrieg hier bei uns in Oranienburg ist auch nun fast 70 Jahr nach dem Krieg noch akut. Es werden immer wieder Blindgänger gefunden (oder zumindest bei der Kampfmittelsuche vermutet). Ich habe in der Zeitung gelesen, dass bei diesen wegen den chemischen Langzeitzündern die Gefahr wächst, dass diese bald von selbst explodieren können - gleichzeitig scheinen die Beseitigungen aber nur langsam voranzugehen. Problem sind wohl fehlende finanzielle Mittel, aber gehen Menschenleben nicht vor?

Was würden Sie tun, um diese Situation in Oranienburg zu verändern? Was können wir als Bürger tun?

Ich freue mich auf Ihre Antwort!

Mit freundlichen Grüßen
Uta Schmitt

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Antwort von
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Hallo Frau Schmitt,

Sie sprechen in der Tat eines der im wahrsten Sinne des
Wortes drängendsten Probleme Oranienburgs an. Der Verdacht, dass noch über 300
Bombenblindgänger in der Oranienburger Erde liegen könnten und die Tatsache,
dass diese immer gefährlicher werden, umso länger sie im Boden liegen,
erfordert ein koordiniertes und konsequentes Handeln. Dabei haben die Stadt
Oranienburg und das Land Brandenburg in den letzten Jahren bereits viel
erreicht: Die systematische Suche, wie sie in Oranienburg durchgeführt wird, ist
deutschlandweit einmalig.

Doch sehe ich auch Verbesserungsmöglichkeiten, für die ich
mich bei einer Wahl in den Landtag einsetzen möchte:

Die Koordinierung der Kampfmittelsuche zwischen Stadt und
Land muss weiter optimiert werden. Es muss auch über die personelle Ausstattung
des Kampfmittelbeseitigungsdienstes des Landes Brandenburg sowie über die
technischen Ausstattungen der privaten Räumfirmen gesprochen werden. Dabei sollte
vermehrt das Bodenradar zum Einsatz kommen, welches bei der Suche weniger
Zerstörung von Flächen zur Folge hat.

Auch die Forderung Richtung Bundesregierung ist klar: Da
nicht die Stadt Oranienburg oder das Land Brandenburg den Zweiten Weltkrieg
geführt und verloren haben, sondern das Deutsche Reich, muss sich die
Bundesrepublik als dessen Rechtsnachfolger an den Kosten der
Blindgängerbeseitigung beteiligen. Auch wenn es nicht zu einer
Grundgesetzänderung zur Übernahme aller Kosten kommt, so sollte es wenigstens
einen bundesweiten Hilfsfonds geben, aus dem auch Oranienburg jährlich in
Millionenhöhe profitiert.

Zusammenfassend gesagt: Ich möchte mich dafür einsetzen,
dass die Abläufe optimiert werden, dass die Suchtechniken verbessert werden und
dass durch mehr finanzielle Mittel noch schneller gesucht werden kann.

Die Frage, was Sie als Bürgerin tun können, ist hingegen gar
nicht so leicht zu beantworten, da die Verantwortung erst mal bei anderen Institutionen
zu suchen ist. Dennoch denke ich, dass es vor allem wichtig ist, der
Kampfmittelsuche im öffentlichen Raum, die ja oft mit Baustellen oder
Behinderungen des öffentlichen Lebens verbunden ist, mit Verständnis zu
begegnen. Verständnis für die Suche – auch auf dem eigenen Grundstück – und Verständnis
für die notwendigen Entschärfungsmaßnahmen, dies ist in Oranienburg leider oberste
Bürgerpflicht.

Viele Grüße
Björn Lüttmann

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