Frage an Bettina Hagedorn von Horst G. bezüglich Senioren

Sehr geehrter Herr Gaber,

aus Ihrer Frage lese ich Ihre Unzufriedenheit als ostdeutscher Rentner. Sie beklagen, dass Ihre Rente niedriger sei als die eines westdeutschen Rentners mit vergleichbarer Erwerbsgeschichte - das stimmt.

Der Bundesbeauftragte für den Aufbau Ost, Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee (SPD), fordert eine Ost-West Angleichung der Renten bis 2019. Das ist ein realistisches Ziel, das auch ich unterstütze. Die Rente in Deutschland orientiert sich an der Entwicklung der Durchschnittslöhne. Diese sind in den neuen Bundesländern mit 18% weniger als im Westen spürbar gering. Damit die derzeitigen Beitragszahler nicht in dieser Größenordnung Nachteile bei ihren Renten erfahren, werden die Löhne in den neuen Bundesländern mit einem Hochwertungsfaktor multipliziert.

Wir müssen für eine Rentenangleichung jedoch auch die Rahmenbedingungen schaffen, indem wir die neuen Bundesländer wirtschaftlich an die alten heranführen. In diesem Bereich sind in der Ära Kohl viele Fehler gemacht worden, die wir nun mühsam aufarbeiten müssen. Die Abwanderungsproblematik - manche ostdeutschen Landkreise müssen eine Abwanderung von bis zu 25% verkraften -- ist ein Hauptproblem, weswegen wir Sozialdemokraten dafür arbeiten, dass den Menschen im erwerbsfähigen Alter Perspektiven in ihren Regionen geboten werden -- das ist ein mühsamer und langwieriger Weg. Der Solidarpakt II zur Unterstützung der östlichen Bundesländer durch die westlichen läuft noch bis 2019 - in diesen 10 Jahren bleibt noch vieles zu tun, um gleiche Lebensbedingungen in Ost und West zu schaffen. Wir müssen auch für die Zeit danach langfristig wirksame und bezahlbare Antworten auf die Probleme der Menschen finden -- und das heißt vor allem: Arbeitsplätze in den strukturschwachen Regionen zu schaffen. Dafür setzt sich die SPD ein.

Mit freundlichen Grüßen

Bettina Hagedorn