Sehr geehrte Frau Müller-Gemmeke, mir liegt Umwelt- und Klimaschutz sehr am Herzen. Am meisten beschäftigt mich aber das Leid der Tiere in der Landwirtschaft. Wie stehen Sie dazu?
Eine Lösung für die oben genannten Probleme wäre die konsequente und möglichst schnelle Umstellung auf eine pflanzenbasierte Landwirtschaft. Was tun Sie, um diesem Ziel näher zu kommen?
Mit freundlichen Grüßen, I. S.
Sehr geehrte Frau S.,
im Koalitionsvertrag haben wir uns auf konkrete Vorhaben zur Verbesserung des Tierschutzes in Deutschland geeinigt. Die verbindliche Tierhaltungskennzeichnung von tierischen Produkten, wie letztes Jahr vom Bundestag beschlossen, war nur ein erster Schritt. Nun überarbeiten wir die Tierschutznutztierhaltungsverordnung für einzelne Tierarten, um auch hier Verbesserungen zu erzielen. Das ist keine Kleinigkeit. Die Novellierung des Tierschutzgesetzes ist das umfangreichste tierschutzpolitische Vorhaben der vergangenen Jahrzehnte.
Sie haben vollkommen Recht, eine stärker pflanzenbasierte Ernährung liegt voll im Trend und ist ein wichtiger Hebel, um die Treibhausgasemissionen in der Agrar- und Ernährungswirtschaft zu senken. Deshalb setzen wir uns auch für eine Wende hin zu einem nachhaltigen und krisenfesten Ernährungssystem ein und deshalb haben wir auch in diesem Jahr 30 Mio. Euro für das „Chancenprogramm Höfe“ freigegeben. Es richtet sich an Betriebe, die von der Nutztierhaltung auf die Produktion, Verarbeitung und Vermarktung innovativer Proteine für die Humanernährung umstellen möchten - beispielsweise auf Kichererbsen, Bohnen oder Linsen. Zudem haben wir den Aufbau eines „Kompetenzzentrums Proteine der Zukunft“ beschlossen, damit sich landwirtschaftliche Betriebe, die sich verändern wollen, effektiver beraten und vernetzen können.
Mit freundlichen Grüßen
Beate Müller-Gemmeke