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Beate Müller-Gemmeke
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Franziska M. •

Frage an Beate Müller-Gemmeke von Franziska M. bezüglich Umwelt

Hallo Frau Müller-Gemmecke,
ich hätte eine Frage an Sie: Es gibt so viele bedrohte Tiere auf der Welt und was gedenken Sie für diese Tiere zu tun? Eine zweite Frage: Was gedenken Sie zur Vermeidung des vielen Plastikmülls in den Ozeanen zu tun?

Danke für Ihre Antwort

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau M.,

vielen Dank für Ihre Fragen.

Ja, die Artenvielfalt ist in Gefahr. Nicht nur viele Tiere sind vom Aussterben bedroht, auch der Reichtum an Pflanzen geht zurück. Das liegt vor allem an der extensiven Landwirtschaft und der massiven Rodung der Wälder. Den Tieren wird dadurch ihre Lebensgrundlage genommen. Aber auch die Klimakrise trägt zum Artensterben bei. Daher fordern wir Grüne schon lange die Bundesregierung auf, zu handeln. Wir brauchen eine Wende in der Landwirtschaft hin zu bäuerlichen Strukturen und wir müssen weg von Ackergiften wie Glyphosat. Außerdem muss die Bundesregierung die Klimakrise entschieden bekämpfen. Wir fordern ein Sofortprogramm Klimaschutz mit Kohleausstieg, CO2-Mindestpreis und den Ausbau der erneuerbaren Energien.

Auch international muss sich die Bundesregierung für den Schutz der Tiere einsetzen. Angesichts horrender Zahlen von getöteten Wildtieren, wie zum Beispiel Nashörnern, Elefanten und Giraffen muss sich die Bundesregierung entschiedener gegen Wilderei und den illegalen Artenhandel einsetzen. Der illegale Handel muss bekämpft, geahndet und rechtliche Lücken müssen geschlossen werden.

Die Verschmutzung durch Plastikmüll ist eine der größten existenziellen Gefahren für das Leben in unseren Meeren und für unsere Lebensgrundlagen. Und Deutschland hat einen großen Anteil daran. Denn hier steigt der Verpackungsabfall kontinuierlich und dieser Verpackungsmüll landet zum Teil auch in Flüssen, Seen und Meeren. Doch die Bundesregierung bleibt tatenlos. Mehr noch - die Plastikproduktion steigt weiter. Die Herstellung von Kunststoffen, die Umwelt und Meere belasten, wird jährlich sogar noch mit 780 Millionen Euro subventioniert. Das muss ein Ende haben und daher wollen wir, dass diese umweltschädlichen Subventionen abgeschafft werden. Vor allem sollte sich die Bundesregierung der Initiative der Kommission anschließen. Sie muss jetzt nachziehen und konsequente Maßnahmen einleiten, um Wegwerfplastik zu vermeiden, Mehrwegverpackungen zu stärken und den Einsatz von recyceltem Kunststoff zu fördern. Denn am Ende brauchen wir weniger und andere Verpackungsmaterialien, und dazu muss die Bundesregierung vor allem auch die Hersteller in die Pflicht nehmen.

Plastik ist für viele Bereiche ein sinnvoller Werkstoff. Wenn aber auf Langlebigkeit und Haltbarkeit getrimmte Stoffe auf Erdölbasis nur kurz genutzt werden, um dann in den Müll geworfen zu werden, dann ist das Irrsinn, der dann auch noch unsere Lebensgrundlagen gefährdet. Wir kämpfen dagegen an. Das kann ich Ihnen versichern.

Mit freundlichen Grüßen
Beate M.-Gemmeke

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