Wie wird sich Deutschland und insbesondere Ihre Partei mittel- und langfristig gegenüber dem russischen Kriegstreiber positioniern ?

Sehr geehrter Herr E.,

danke für Ihre Frage an mich. Aus Ihrem Text spricht die große Sorge um die Lage der Ukraine und der Menschen, die dort leben, kämpfen, sich verteidigen und derjenigen, die vor dem russischen Angriffskrieg geflohen sind. Ich teile diese Sorge.

Nun bin ich eine Landtagsabgeordnete in Bayern und keine Bundestagsabgeordnete, habe also allenfalls mittelbaren Einfluss auf die Entscheidungen auf Bundesebene. Vielleicht ein paar Sätze zu meiner Haltung und meinem Tun: Seit Mai beherbergen wir eine ukrainische Familie bei uns. So sind wir informatorisch oft sehr eng am Kriegsgeschehen dran. Wir helfen dieser Familie beim Aufbau eines neuen Lebens in Bayern. Dass Deutschland versagt hätte, sehe ich noch nicht. Jede Zeit hat ihre Lösungen, und ich bin überzeugt, dass jede/r Politiker/in auf Bundesebene gerne früher zu einer sehr kritischen Einschätzung gegenüber Putin gekommen wäre. Zwischen Waffenlieferungen und Friedensgesprächen ist ein weiter Weg. Auch wenn ich keine große Freundin der aktuellen Bundesregierung aus SPD, FDP und B90/grün bin, beobachte ich den Versuch, zu helfen und zugleich den Konflikt nicht weiter eskalieren zu lassen. Manchmal vielleicht etwas zu lahm, zu zaghaft und zu unentschieden.