Frage an Aydan Özoğuz von Hans-Arthur M. bezüglich Kultur
Sehr geehrte Frau Özoguz,
als Neu-Rahlstedter, die vor knapp zwei Jahren aus dem Zentrum hierher gezogen sind, erleben wir (meine Frau und ich) den einwohnerstärksten Hamburger Stadtteil als deprimierende, kulturelle Wüste. Uns ist klar, dass man hier keine lebendiges Straßenleben wie in den zentraleren Stadtteilen wird etablieren können. Aber wenn zum Beispiel im derzeit ungenutzten Bahnhofsgebäude ein Kulturzentrum eingerichtet würde, wäre das schon ein großer Gewinn.
Haben Sie Ideen, wie von Seiten der Politik das kulturelle Leben in Rahlstedt gefördert werden könnte? Dann würde ich sie gern erfahren.
Ich sollte vielleicht ergänzen, dass es mir bei der Förderung kultureller Aktivitäten und Angebote um die Steigerung der Lebensqualität der hier lebenden Menschen geht, nicht in erster Linie um eine Verbesserung des "Standorts", wie es vor einigen Monaten bei einer Diskussionsveranstaltung um die Nutzung des Bahnhofsgebäudes im Mittelpunkt stand. Wenn die in der Bahnhofsgegend angesiedelten Geschäftsleute von einer höheren Attraktivität der Gegend profitieren, soll es mir recht sein. Aber wenn wir bei der Kulturpolitik von vornherein Geschäftsinteressen in den Mittelpunkt stellen, sind wir auf einem falschen Weg. Oder sehen Sie das anders?
Mit freundlichem Gruß
Hans-Arthur Marsiske
Sehr geehrter Herr Marsiske,
vielen Dank für Ihre Frage. Bei meinen Gesprächen mit unseren Bezirksabgeordneten, die sich schon seit längerem mit dieser Frage befassen, stellte ich fest, dass Sie Ihre Frage an mehrere schickten. Auch auf die Gefahr hin, dass Sie vielleicht einiges schon gehört haben, möchte ich Ihnen den Stand der Dinge natürlich gern mitteilen. Es gab im November vergangenen Jahres einen interfraktionellen Antrag (CDU, SPD und GAL-Fraktion) für eine Mehrzweckhalle in Rahlstedt. Die SPD-Fraktion in der Bezirksversammlung merkte an, dass hier sehr genau geplant werden müsse. Schließlich kann kein sportlicher Wettkampf neben einer kulturellen Veranstaltung stattfinden. Da ja auch das Rahlstedt Center in diesem Jahr umgebaut wird, ist der Bedarf für einen kulturellen Veranstaltungsort noch größer als bisher sowieso schon. Kürzlich tagte auch zum zweiten Mal das Rahlstedter Bündnis, in dem sich alle einig sind, dass ein solche Mehrzweckhalle für Rahlstedt gewünscht wird. Leider gibt es von Seiten des Senats keine klaren Hinweise darauf, dass mit einer solchen Halle bald zu rechnen wäre. Bisher wird nur die Finanzierung einer Dreifeld Sporthalle zugesagt. Doch die würde den kulturellen Rahmen natürlich nicht auffangen können. Wir werden uns auch weiterhin für die Mehrzweckhalle einsetzen. Ich schicke den Antrag im Anhang mit (falls dies über abgeordentenwatch auch geht).
Viele Grüße
Aydan Özoguz