Frage an Aydan Özoğuz von Klaus H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Hofmann,

ich danke Ihnen für Ihre Frage.

Deutsch ist eine Nationalität und Muslime sind Angehörige des Islams – da haben Sie völlig Recht. Dies ist aber weder ein Grund noch ein Hindernis als Mensch - egal welchen Glaubens oder welcher Nationalität - ohne Vorbehalte offen für neue Mitbürger zu sein. Es gibt keine festgelegte Rangordnung, wer wem Verständnis entgegenzubringen hat. Verständnis sollten in einer Gesellschaft alle füreinander aufbringen. Es gibt ja auch unterschiedliche Ansichten darüber, wer wem mehr Vorbehalte entgegenbringt. Das lässt sich kaum aufklären. Mehr Kontakt zwischen Einwanderern und Aufnahmegesellschaft würde jedenfalls viele Vorurteile widerlegen. Vorhandene Sorgen und Ängste würden dadurch beseitigt werden können. Pauschalurteile gegenüber der Gesamtheit aller Muslime, wie sie zum Beispiel aktuell bei „Pegida“ zu finden sind, sind gefährlich. Die dort geschürten Ängste ließen sich durch mehr Kontakt miteinander und mehr Informationen darüber, welche Formen der Einwanderung es gibt und dass es klare Regeln gibt, wer in unser Land kommen und bleiben darf, entkräften. Denn wir wissen: Die größten Vorbehalte gegenüber Minderheiten sind in der Regel dort zu finden, wo es die wenigsten Berührungspunkte gibt, z.B. Berührungspunkte mit Muslimen oder Ausländern. Deshalb setze ich mich für ein offenes und tolerantes Miteinander in Deutschland ein. Nur so kommt unsere Gesellschaft voran.

Mit freundlichen Grüßen

Aydan Özoguz, MdB