Frage an Aydan Özoğuz von Frank F. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrter Herr Fröhlich,

vielen Dank für Ihre Frage zur Anerkennung von Bildungsabschlüssen. Zunächst gebe ich Ihnen vollkommen Recht, dass es nicht darauf ankommt, wo ein Mensch oder seine Familie herkommt, sondern dass man sich in unsere Gesellschaft einbringt.

Zu Ihrer Frage: Bei den ausländischen Bildungsabschlüssen ist ja im Gegensatz zu den deutschen Abschlüssen das große Problem, dass die Anerkennung rechtlich oftmals nicht gewährleistet werden kann, und hochqualifizierte Menschen eine Arbeit weit unter ihren Kenntnissen und Fähigkeiten verrichten müssen, weil sie als „unqualifiziert“ gelten.

Natürlich gibt es innerhalb von Deutschland immer wieder die Diskussion, ob das Abitur in Bayern nicht sehr viel schwieriger zu schaffen sei, als z.B. in Hamburg oder Berlin. Diese Diskussionen wird es immer geben, da das Bildungssystem im deutschen Föderalismus Sache der Bundesländer ist und es deshalb ein zentrales „Deutschland-Abitur“ nicht geben kann. Ich als Hamburgerin musste mir oft anhören, dass das Abitur in Hamburg leichter zu erreichen sei als anderswo. Und ich halte wiederum der bayerischen Landesregierung vor, dass nur bei ihnen die Schul-Abbrecherquote steigt. Aber unter dem Strich dürfen wir nicht vergessen: Ein deutsches Abitur oder ein Ausbildungszeugnis ist im ganzen Bundesgebiet rechtlich anerkannt. Davon ist die Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse leider noch meilenweit entfernt – zum Nachteil unserer ganzen Gesellschaft.

Ich hoffe, Ihre Frage ausreichend beantwortet zu haben!

Mit freundlichen Grüßen

Aydan Özoguz, MdB