Warum sollte man die Grünen bei der nächsten Wahl(noch)wählen,wenn grüne Grundsätze wie Attraktivität/Bezahlbarkeit des ÖPNV und soziale Gerechtigkeit zum Wohl des Profit von Grünen ignoriert werden?
S.g.Frau Rothe-Beinlich,ihre Kollegin Frau Wahl scheint -im Gegensatz zu Herrn Worm von der CDU(siehe Frage 20.04.)- nicht gewillt in ihrer Funktion als Aufsichtsratvorsitzende der EVAG etwas für die Verbraucher zu tun und zum Positiven zu verändern.
Im vorliegenden Fall ging es darum,dass den Leuten eine finanzielle Rückerstattung des Preises von Fahrkarten nach Ablauf von 6 Monaten verwehrt wird.Da die Preise allerdings regelmäßig -aus unerfindlichen Gründen- angehoben werden,nimmt die Attraktivität und Bezahlbarkeit langsam ab,zudem verdient die EVAG an den Karten die nicht rechtzeitig eingetauscht werden.Leider weigert sich Frau Wahl konkret zu werden,Erklärungen zu liefern und verweigert jegliche Antwort.Sie verweist stetig auf bestehende für den Verbraucher ungerechte Regelungen,die nur dem Profit des Unternehmens nützen,ebenso wie im Fall von Kurzstreckenfahrkarten.
Wenn dieses Verhalten exemplarisch ist,was erwartet die Bürger dann erst nach einer Wahl?Wird sich etwas ändern?
Sehr geehrter Herr S.,
als Bündnisgrüne ist uns die Förderung des ÖPNV eine Herzensangelegenheit. Klimafreundliche Alternativen müssen gestärkt werden, um Menschen eine wirkliche Mobilitätswahl zu lassen. Bedeutsam ist hierfür vor allem die Stärkung des ÖPNV. Expressverbindungen wie die landesbedeutsamen Buslinien in Thüringen aber insbesondere auch kreisübergreifende Busnetze müssen gestärkt werden.
Mit unserer grünen Mobilitätsgarantie wollen wir dafür sorgen, dass es auch im entlegensten Winkel von Thüringen noch ein Busangebot gibt. Und eine Erhöhung der Investitionen ins Schienennetz fordern wir seit Jahren. Es ist daher gut, dass die Landesregierung mit dem „Masterplan Schiene 2030“ endlich acht Strecken in Thüringen auf ihr Reaktivierungspotenzial untersuchen lässt.
Auch im Erfurter Stadtrat setzen wir uns als Fraktion mit aller Kraft für die Mobilitätswende ein. Hierzu zählt für uns der Ausbau der Radwege, gute Fußverbindungen und ein attraktives Straßenbahn- und Busangebot. Stadträt*innen, Stadtverwaltung und EVAG ringen im ständigen Austausch intensiv miteinander, wie sich das Angebot mit den gegebenen finanziellen Mitteln am besten stärken lässt. Insgesamt muss man feststellen, das Erfurt mit seinem engen Straßenbahntakt bereits heute im Vergleich zu anderen Städten ein sehr attraktives ÖPNV-Angebot anbieten kann.
Nun zu ihren Fragen. Ich versichere Ihnen, dass meine Kollegin Wahl mit großem Einsatz versucht, Verbesserungen als Aufsichtsratsvorsitzende der Erfurter Verkehrsbetriebe AG und Stadträtin voranzutreiben. Wenn Sie ein konkretes Anliegen oder einen Unterstützungswunsch im Einzelnen haben, wenden Sie sich bitte direkt an Sie, damit Sie ggf. vermitteln kann. Im Allgemeinen muss festgestellt werden, dass Umtauschfristen bei allen Verkehrsunternehmen und weiteren wirtschaftlichen Handelsbeziehungen der Standard sind. Auf sie kann aufgrund von Planbarkeit im wirtschaftlichen Gefüge nicht verzichtet werden. Die EVAG hat meines Wissens über das halbe Jahr Umtauschfrist hinaus noch einen Monat zusätzlich aus Kulanzgründen gegeben. In diesem Zeitraum von sieben Monaten war es für alle Gewillten sicherlich möglich, ihre alten Tickets umzutauschen.
Mit freundlichen Grüßen
Astrid Rothe-Beinlich