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Astrid Rothe-Beinlich
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Martin M. •

Fürchten Sie Eskalationen vor Ort? Wie denken Sie über den Sprecher der Gemeinde und sein Verhalten? Sorge vor falschen Inhalten? Andere Sekten auch willkommen?

Nach Ihren interessanten Antworten werfen sich mir noch ein paar Fragen auf:
Ungleich der Religionsfreiheit,fürchten Sie nicht dauerhafte Konflikte/Eskalationen vor Ort die die Moschee mit sich ziehen könnte?
Was denken Sie darüber,dass Hr Malik (Sprecher der Gemeinde)statt "Liebe für alle,Hass für Keinen" zu praktizieren,Tweets teilt die Juden/Israel in Miskredit bringen und emotionale Menschen möglicherweise sogar zum Hass gegen diese aufstachelt
,dass er Fr Maischberger bezichtigte sich an "rechtem Terror mitschuldig" zu machen weil man ihm keine Plattform gegeben hat,islamistische Terroristen aber als "Einzeltäter" bezeichnet?(https://tinyurl.com/27qopcrp https://tinyurl.com/26w8j7y9)
Haben Sie keine Bedenken,dass in der Moschee falsche (homophobe,antisemitische/-zionistische,misogyne) Botschaften vermittelt werden?
Sie sagen dass Sie die Werte der Ahmadiyya nicht teilen,hätten Sie sich im Umkehrschluss auch für den Bau eines Scientology-Center so sehr eingesetzt?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr M.,

danke für Ihre erneuten Fragen.

Wie bereits ausgeführt:  Die Religionsfreiheit ist ein hohes Gut und zu Recht laut Grundgesetz geschützt. Dazu gehört auch die würdige Möglichkeit der Ausübung der Religion in unserem Rechtsstat.

Und selbstverständlich gilt das für alle Glaubensrichtungen - egal, wie man diese persönlich bewertet oder sieht.

Ich teile die von Ihnen benannten Aussagen des Gemeindesprechers dezidiert nicht.

Gerade mit Blick auf unsere historische Verantwortung gilt es daher auch für mich, Antisemitismus in jedweder Form und egal von wem zu widersprechen und hier eine klare Haltung zu beziehen. Und das tue ich auch.

All das hat aber nichts mit einem genehmigten Bauprojekt zu tun.

Eskalationen vor Ort gab es ja seit Bekanntwerden der Baugenehmigung  von rechter und rechtsextremer Seite bereits zuhauf - ich erinnere an die Demonstration Vermummter mit Kreuz etc. vor meinem Haus, die Schweineköpfe auf der Baustelle, die Kreuzerrichtungen etc.

Ich habe mich damals bereit erklärt, die tumultartige und extrem aufgeheizte Bürgerversammlung zum Bauvorhaben zu moderieren, da sich das sonst niemand zugetraut hat - ich sah und sehe dies als meine Verantwortung, da Austausch immer wichtig ist - im Gegensatz zur Stimmungsmache und zur Diskreditierung anderer.

Ich setze auf ein gutes respektvolles Miteinander aller und sehe nicht annähernd, warum eine kleine Gemeinde mit Gotteshaus am Rande eines Ortsteils hier ein Problem darstellen sollte.

Scientology ist übrigens im Gegensatz zu Kirchen keine Körperschaft öffentlichen Rechts sondern ein eingetragener Verein. Eine abschließende gerichtliche Klärung, ob Scientology überhaupt eine Religionsgemeinschaft im rechtlichen Sinne darstellt, steht noch aus.

Mit freundlichen Grüßen

Astrid Rothe-Beinlich