Frage an Astrid Mannes von Sarah R. bezüglich Umwelt
Wie bewerten Sie das Klimaabkommen von Kattowitz?
Sehr geehrte Frau R.,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Das Abkommen, das im Dezember 2018 in Kattowitz in Polen getroffen wurde, war das Ergebnis einer ehrgeizigen Agenda, in welcher Deutschland eindeutig als eines der Vorreiter-Länder im Klimaschutz aufgetreten ist.
In Kattowitz wurden eine Menge gemeinsame internationale Positionen vereinbart:
Künftig gelten für alle Staaten einheitliche Transparenzregeln und Standards zur CO2-Erfassung. Dadurch sollen die Fortschritte der einzelnen Länder bei der Verfolgung ihrer CO2-Reduktionsziele vergleichbar sein. Auch Schwellenländer wie China müssen nun den Treibhausgas-Aussstoß nach den gleichen Methoden wie die Industrieländer erfassen. Entwicklungsländern wird noch eine Übergangszeit eingeräumt, um die technischen Voraussetzungen dafür zu schaffen.
Industrieländer müssen seit dem Pariser Klimaabkommen 2015 ab 2020 jährlich 100 Milliarden Dollar für den Kampf gegen die Erderwärmung in armen Staaten bereitstellen. Diese Summe soll bis 2025 fließen. Bereits vor 2025 soll ein neues Finanzierungsziel festgelegt werden.
In Kattowitz verlangten die Entwicklungsstaaten, dass sie regelmäßig und verlässlich über die Aufstockung der Mittel informiert werden, um Planungssicherheit zu haben. Beschlossen wurde nun unter anderem, dass die Industrieländer darüber Berichte im Zwei-Jahres-Turnus abgeben.
Bei der Bilanz der globalen Klimaschutz-Anstrengungen („Global Stocktake“), die laut Paris-Vertrag alle fünf Jahre erfolgen soll, werden Schäden und Verluste, die durch den Klimawandel verursacht wurden, zukünftig berücksichtigt.
Mehrere EU-Staaten, darunter auch die Bundesrepublik Deutschland, haben erhöhte Klimaziele zur Einsparung von CO2-Emmissionen vorgelegt.
Vor dem Hintergrund der international schwierigen Verhandlungen, bei denen auch Länder wie die USA, Saudi-Arabien, Kuwait und Russland mit am Tisch saßen, ist das Abkommen aus meiner Sicht als klarer Erfolg zu bewerten.
Mit freundlichen Grüßen
Astrid Mannes