Frage an Astrid Mannes von Armin H. bezüglich Soziale Sicherung
Ich betrachte mit Sorge, wie immer größere Teile der Bevölkerung verarmen, mittlerweile bis weit in die Mittelschicht hinein. Rentner können nicht mehr von ihrer Rente leben, Arbeiter nicht mehr von einem Job leben. Viele schaffen es angesichts des immer schwierigeren Arbeitsmarktes wegen nicht mehr bis zum Renteneintrittsalter zu arbeiten und selbst wenn, werden sie bei einem Mindestlohn von 8,84€ nie die Grundrente erreichen.
Wie wollen sie diesen Problemen begegnen?
Einige Beispiele die wenigstens Ansätze für eine Lösung bieten,
könnte ein Mindestlohn von mindestens 12,50 Euro sein (damit schafft man nach 40 Jahren Arbeit gerade mal Grundsicherung).
Eine bedingungslose Grundversorgung.
Oder wenigstens die Abschaffung von Harz IV und die Einschränkung und Begrenzung von Zeitarbeit und Werksverträgen.
Das alles steht nicht im Programm ihrer Partei, deren Kurs nach ich bestenfalls ein "Augen zu und weiter ins Verderben" interpretieren würde.
Oder haben sie persönlich Ideen wie sie das verarmen weiter Bevölkerungsschichten stoppen können, welche sie ihrer Partei angedeihen lassen könnten?
Sehr geehrter Herr H.,
haben Sie herzlichen Dank für Ihre Frage zum Thema Rente, Arbeitsmarkt und Mindestlohn.
Deutschland steht sehr gut da und viele Menschen profitieren von der erfolgreichen Politik der letzten Jahre. Noch nie hatten so viele Männer und Frauen in Deutschland Arbeit. Die Arbeitslosigkeit hat sich in den letzten 12 Jahren halbiert, auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist stark zurückgegangen.
Die Zahl unbefristeter Jobs mit mehr als 20 Wochenstunden, das sogenannte Normalarbeitsverhältnis, stieg binnen Jahresfrist sogar um mehr als
800 000. Das zeigt: Immer mehr gute Arbeitsplätze ersetzen einfache Jobs. Mehr unbefristete Vollzeitjobs mit voller Absicherung bedeuten auch: Im Alter sind höhere Renten zu erwarten, weniger Altersarmut droht.
Löhne und Gehälter steigen, immer mehr Menschen können sich von ihrem verdienten Geld mehr leisten. Denn die Lohn- und Rentensteigerungen liegen oberhalb der Inflationsrate. Somit haben die Menschen real mehr Geld zur Verfügung.
Zum 1. Juli 2016 stieg die gesetzliche Rente in den alten Bundesländern um 4,25 Prozent und in den neuen Bundesländern um 5,95 Prozent. Wir hatten im letzten Jahr die stärkste Rentenerhöhung seit 23 Jahren.
Einer Umfrage zufolge sind 81 Prozent der Deutschen mit ihrer eigenen wirtschaftlichen Lage zufrieden. (Infratest dimap, Mai 2017)
Die CDU-geführte Bundesregierung hat die Renten für Mütter verbessert. Wer nach Unfall oder Krankheit im Beruf aufhören muss, erhält künftig mehr Geld als bisher.
An dieser guten Entwicklung haben nicht alle Menschen teil.
Ziel von CDU und CSU ist es, dass es in Deutschland allen möglich sein soll, existenzsichernde Einkommen zu erzielen. Mit dem Mindestlohn wurde hierzu ein Beitrag geleistet.
Ältere Menschen sind seltener arbeitslos als Jüngere, finden aber manchmal nicht so
schnell eine neue Arbeit. Daher hat die CDU-geführte Bundesregierung umgesetzt, dass sie das Arbeitslosengeld länger gezahlt bekommen. In der Regel gibt es das Arbeitslosengeld zwölf Monate lang. Wer 50 Jahre alt oder älter ist, kann es bis zu 24 Monate lang erhalten.
Ausreichender und bezahlbarer Wohnraum in guter Qualität ist eine wichtige Voraussetzung für gutes Leben in Deutschland. Die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum ist in den vergangenen Jahren stetig und deutlich gestiegen. Schon in dieser Wahlperiode haben wir einen Anstieg neu gebauter Wohnungen auf insgesamt 1 Million Wohnungen erreicht. Dazu haben wir die Bundesländer im Bereich des sozialen Wohnungsbaus in Milliardenhöhe unterstützt. Wir wollen, dass in der kommenden Wahlperiode 1,5 Millionen Wohnungen von 2017 – 2021 in Deutschland neu gebaut werden: Das bedeutet eine Steigerung um 50 Prozent gegenüber heute. Damit entlasten wir den Wohnungsmarkt erheblich.
Dank der Sozialen Marktwirtschaft haben wir in Deutschland eines der besten und sichersten Sozialsysteme der Welt. Unser Sicherungsnetz ist eng gespannt und fängt jeden auf, der Hilfe benötigt: Wer ein Leben lang gearbeitet und durchschnittlich verdient hat, bekommt im Alter eine Rente, von der er leben kann.
Reicht die eigene Rente nicht, sichert die Grundsicherung den notwendigen Lebensunterhalt.
Und jeder kann sich darauf verlassen, dass er gut versorgt wird, wenn er krank, pflegebedürftig, arbeitslos oder arbeitsunfähig wird. Denn wir haben eine solidarische Sozialversicherung: Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung gewährleisten uns für diese Lebensrisiken soziale Sicherheit – unabhängig vom Einkommen.
Die CDU will, dass das auch in Zukunft so bleibt. Diese Soziale Sicherheit wollen wir noch weiter stärken und für unsere Kindern und Enkeln zukunftssicher machen. Dafür schaffen wir jetzt die notwendigen Grundlagen.
Die Menschen in Deutschland können sich auf die soziale Sicherung verlassen. Sie beruht auf dem Grundgedanken der Solidarität. Gemeinschaftlich werden die Risiken abgesichert, die der Einzelne allein nicht bewältigen kann. Damit ermöglichen wir ein Leben in sozialer Sicherheit. Zu dieser Politik steht die CDU heute und auch in Zukunft.
Wir wollen auch in Zukunft aktiv weiter dafür sorgen, dass möglichst niemand in eine Altersarmut abrutscht.
Mit freundlichem Gruß
Astrid Mannes