Was tun Sie konkret, um Zuwanderung zu kontrollieren?
Sehr geehrter Herr Zorn,
was tun Sie konkret, um Zuwanderung zu kontrollieren? Die Zuwanderung ist auf einem Rekordniveau.
Vielen Dank
Sehr geehrter Herr H.,
wie Sie dieser Statistik entnehmen können, trifft Ihre Behauptung, wir hätten aktuell Zuwanderung auf einem „Rekordniveau“ gar nicht zu: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/28347/umfrage/zuwanderung-nach-deutschland/
Ein bedeutender Teil der Zuwanderung in diesem Jahr machen natürlich die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine aus. Ich halte es aber für richtig, dass Deutschland (so wie andere Länder auch) diesen Schutz und Hilfe gewährt, solange aufgrund des brutalen und völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine dort immer noch täglich Menschen (auch Zivilisten und Kinder) getötet und viele Städte von russischen Truppen angegriffen und bombardiert werden. Ich bin sogar stolz darauf, dass wir Deutsche diesen Flüchtlingen so großzügig helfen und sich hierzulande auch so viele ehrenamtlich in der Betreuung von Flüchtlingen engagieren.
Aufgrund der demographischen Entwicklung und des akuten Fachkräftemangels braucht Deutschland in den nächsten Jahren mehr und nicht weniger Zuwanderung. Detlef Scheele, der damalige Vorstandsvorsitzende der Bundesagentür für Arbeit, sprach im letzten Jahr davon, Deutschland bräuchte in den kommenden Jahren eine Zuwanderung von mindestens 400.000 Personen pro Jahr – also deutlich mehr als in den vergangenen Jahren. Natürlich hatte er dabei den dramatischen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften in fast allen Wirtschaftsbranchen im Blick.
Allerdings unterstütze ich – jenseits des konkreten Bedarfs an Fachkräften und beruflich Qualifizierten - auch die Aufnahme von Flüchtlingen, die aus Ländern fliehen, in denen Krieg, Gewalt, Not und Unterdrückung herrschen. Diesen Flüchtlingen zu helfen, unabhängig von ihrer beruflichen Qualifikation (die sie im Übrigen ja auch hier erwerben und so unseren Arbeitsmarkt entlasten können) ist nach meiner Überzeugung sowohl eine moralische und historische Verpflichtung als auch eine Vorgabe unseres Grundgesetzes.
Mit freundlichen Grüßen,
Armand Zorn, MdB