Wie stehen Sie zu neuen gentechnischen Züchtungsmethoden? Wie stehen Sie zur Kennzeichnungspflicht derartig gezüchteter Pflanzen und daraus hergestellter Lebensmittel?

Sehr geehrte Frau K.,
vielen Dank für Ihre Frage!
Gentechnik im herkömmlichen Sinne lehnen wir als SPD ab. Den Einsatz neuer genomischer Techniken (CRISPR/Cas, Gen-Schere) werden wir ergebnisoffen prüfen. Dabei haben das Vorsorgeprinzip und damit einhergehend eine umfassende Risikoprüfung im Einzelfall vor jeder potenziellen Zulassung für uns oberste Priorität. Denn auch bei neuen Gentechniken kann es zu unerwünschten Effekten kommen.
Verbraucherinnen und Verbraucher, die keine genveränderten Pflanzen auf ihren Tellern haben wollen, brauchen Wahlfreiheit. Im Falle einer Zulassung der neuen Gentechnik sind die Rückverfolgbarkeit und die Kennzeichnung von mit genveränderten Pflanzen hergestellten Produkten daher unverzichtbar.
Ein weiteres Ziel ist daher die gleichberechtige Koexistenz für „Bio“ und „konventionell“. Es braucht eine klare und vollständige Kennzeichnung entlang der gesamten Produktionskette, beginnend mit den Züchtungen und dem Saatgut. Die Kosten der Sicherstellung der Gentechnikfreiheit, auch die Beweislast und Haftung, sollte nach unserer Auffassung bei den Gentechnik-anwendenden Unternehmen liegen.
Mit freundlichen Grüßen
Armand Zorn