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Frage von Dr. Arnd T. . •

Frage an Anton Friesen von Dr. Arnd T. . bezüglich Gesundheit

Im Zusammenhang mit der SARS-CoV-2 Pandemie wurde eine Überlastung des Gesundheitswesens durch mehr behandlungsbedürftige Personen mit COVID-19 befürchtet als bei allen Anstrengungen Behandlungskapazitäten zur Verfügung standen. Aktuell steht eine solche Überlastung des Gesundheitswesens kurzfristig nicht bevor.
Wie aber soll bei einer zukünftigen Überlastung des Gesundheitswesens entschieden werden? Nach welchen Kriterien soll zwischen Patientinnen und Patienten ausgewählt werden, wenn nicht für alle behandlungsbedürftigen Personen Behandlungskapazitäten zur Verfügung stehen?
Die DIVI (23.04.2020) und auch der Deutsche Ethikrat (27.03.2020) haben dazu das Konzept der ex-ante-Triage und als Verschärfung die Anwendung der ex-post-Triage vorgeschlagen.
Welche Meinung vertreten Sie zur ex-ante und ex-post-Triage?
Nach welchen Kriterien sollt über knappe und damit nicht ausreichende Behandlungskapazitäten im Gesundheitswesen entschieden werden?

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Antwort von
AfD

Sehr geehrter Herr Dr. May,

Sie werfen eine wichtige Frage auf, die in diesem Frühjahr erstmals in Deutschland breit in der Diskussion war. In anderen OECD-Ländern, in denen das Gesundheitssystem sowohl weniger breit als auch tief aufgestellt ist, muss über die Frage, welcher Patient ggf. nicht behandelt wird, auch bereits in Nicht-Krisen-Zeiten entschieden werden.
Die Bundesregierung hat die COVID-19-Krise zunächst wochenlang ihren Gang gehen lassen, während die AfD-Bundestagsfraktion bereits Anfang Februar umfassende und konkrete Vorsorgemaßnahmen vorschlug. Im März dann hat die Bundesregierung überreagiert.
Die indirekten negativen Auswirkungen dessen (z.B. aufgeschobene Operationen) könnten deutlich mehr Menschenleben gefordert haben als durch die Quarantänemaßnahmen möglicherweise gerettet wurden.
Das Krisenmanagement hatte und hat also vielfältige und sehr gravierende negative Begleiterscheinungen, aber die Krise hat auch ihr Gutes: Sie dürfte zu einer besseren Ausstattung des Gesundheitssektors führen. Wie von der AfD-Fraktion haben als erste politische Kraft bereits im Februar 2020 gefordert, dass wir mehr Produktion von Arzneistoffen und Medikamenten und von Schutzausrüstung im Inland brauchen. Diese Erkenntnis hat sich "dank" der Corona-Krise auch bei den anderen politischen Kräften durchgesetzt. Die Wahrscheinlichkeit, dass Mediziner vor der Entscheidung stehen, intensivmedizinische Maßnahmen nicht aufnehmen zu können (ex-ante Triage) oder diese gar abzubrechen (ex-post Triage), dürfte in Zukunft noch geringer sein als sie es in der Vergangenheit war.
Wir treten dafür ein, in Krisensituationen beherzt, aber auch maßvoll zu reagieren. Die Therapie darf nicht schlimmer sein als die Krankheit.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Anton Friesen