Frage an Anton Friesen von Klaus N. bezüglich Finanzen
Sehr verehrter Herr Dr. Anton Friesen,
in den Medien war zu lesen, dass Sie sich in Funktion als Bundestagsabgeordneter die Mühe gemacht haben, die Sonnenberger Tafel der ev. Diakonie zubeauchen und in Form eines Briefes 100 € für Bedürftige zu spenden. Dieses äußerst positive vorbildliche Verhalten Ihrerseits sucht seinesgleichen. Da kann man sich nur für alle, die wirklich bedürftig sind bedanken. Dies zeigt auch ein wahres christliches Verhalten der gelebten Nächstenliebe.
Die gezeigten Reaktionen der Spendenemfänger und deren Aussagen sind für mich erschreckend und nicht nachvollziehbar. Selbst der MP Thürings Bodo Ramelow, der sich gegen diese Spende, wie auch andere Kirchenträger, ausspricht ist nicht nachvollziehbar.
Die Kirchensteuer, die über den Staat für die Kirchen eingezogen wird, wird Jedoch ohne Einspruch der kirchlichen Würdenträger genommen. Dies wiederum wird vom MP Ramelow und den Kirchen zugelassen.
Frage: Werden Sie in Form eines Schreibens prüfen, ob Sie die „Verantwortlichen Vertreter der ev. und kath. Kirchen“ auch bereit wären, alle Listen der über 6 Millionen Mitglieder bzw. AFD-Wähler durchforschen, um die Kirchensteuer auch für die letzten Jahre zurückzuzahlen. Auch der Staat müßte dann Milliardenbeträge, die er als Prämie für das Einziehen der Kirchensteuer erhalten hat, wieder gleichzeitig zurückzahlen.
Sehr geehrter Herr N.,
vielen Dank für Ihre Frage, die eine grundsätzliche, äußerst wichtige Angelegenheit betrifft: die Trennung von Kirche und Staat.
Als gläubiger Christ und aktiver Staatsbürger ist mir diese Frage besonders wichtig. Ich denke, eine Kirche, die sich nicht politisch vereinnahmen lässt - egal von welcher Seite - gedeiht am Besten, wenn sie vom Staat eindeutig getrennt ist. Wie Jesus es gesagt hat: "Gebt Gott, was Gottes ist und dem Kaiser, was des Kaisers ist."
Dies ist meine persönliche Meinung. Wie Sie sicherlich wissen, tritt die AfD dafür ein, die Bezahlung der Bischöfe und anderer kirchlicher Funktionsträger aus Steuermitteln einzustellen. Über die Frage der Kirchensteuer müssen wir als AfD noch diskutieren - ich denke aber, dass die Staatsferne einer Kirche am Besten gewährleistet ist, wenn die Kirchensteuer nicht länger vom Staat eingezogen wird. Damit würde auch symbolisch zum Ausdruck gebracht, dass die Kirche nicht als "verlängerter Arm des Staates" bzw. der etablierten Parteien fungiert. Die Mission der Kirche ist es nicht, politisch zu missionieren, sondern das Evangelium Christi zu verkünden.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Anton Friesen