Wann wird es in NRW das erste Kompetenzzentrum, sowie interdisziplinäre Ambulanzen für ME/CFS Betroffene geben, so wie es im Koalitionsvertrag vorgesehen ist?

Sehr geehrte Frau J,

In NRW hat sich die schwarz-grüne Landesregierung zur Erforschung und Sicherstellung einer bedarfsgerechten Versorgung rund um die Langzeitfolgen von COVID-19 sowie das chronische Fatigue-Syndrom (ME/CFS) im Koalitionsvertrag vorgenommen, den Aufbau interdisziplinärer Kompetenzzentren und Ambulanzen zu fördern. Aktuell gibt es in NRW 4 Long-Covid-Ambulanzen bzw. Sprechstunden für Kinder sowie 22 Ambulanzen/Sprechstunden für Erwachsene (https://longcoviddeutschland.org/ambulanzen/). Eine Ambulanz speziell für ME/CFS gibt es in NRW weiterhin nicht.

Die schwarz-grüne Regierung will den Ausbau von Kompetenzzentren und Ambulanzen verstärken und die weiterhin sehr hohen Wartezeiten für Betroffene reduzieren. Long-Covid-Ambulanzen müssen aufgrund der vielseitigen Bezüge und Gemeinsamkeiten zwischen beiden Erkrankungen auch für ME/CFS-Patient*innen grundsätzlich zugänglich sein. Im niedergelassenen Bereich braucht es mehr Weiterbildung und Vernetzung, um den aktuellen medizinischen Wissensstand in diesem dynamischen Feld schnellstmöglich in die Fläche zu bringen. Dies gilt auch für die Reha-Kliniken, welche über die Gefahren von Aktivierungstherapien bei Patient*innen mit einer Fatigue-Symptomatik aufgeklärt werden müssen. Die individuellen Belastungsintoleranzen von Patient*innen müssen bei der Anwendung von Reha-Maßnahmen unbedingt berücksichtigt werden, um eine möglicherweise irreversible Verschlechterung von Symptomen zu verhindern. Die schwarz-grüne Koalition setzt sich zudem dafür ein, dass Betroffene von Long-Covid und ME/CFS einen schnellen Zugang zu den Sozialsystem erhalten.

Mit freundlichen Grüßen
Anne Monika Spallek