Guten Tag. Ab September werden die Vergütungen für Pflegekräfte erhöht. Das kann dann 400 Euro Mehrkosten bedeuten. Warum sollen nur die Heimbewohner zu Kasse gebeten werden .? Ist das gerecht ?
Es sollten alle einen Beitrag leisten .
Ich muss für meinen Vater dann zum Sozialamt rennen weil die Rente dafür nicht reicht .
Sehr geehrter Herr L.,
vielen Dank für Ihre Frage zum Eigenanteil in Pflegeheimen und die Schilderung Ihrer persönlichen Situation.
Die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Pflege gehört seit Jahren zu den wichtigsten Anliegen der Pflege- und Gesundheitspolitik. Alle Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität führen aber auch zu höheren Kosten. Es ist daher leider richtig, dass die Eigenbeteiligung an den steigenden Kosten in der stationären Vollzeitpflege in der letzten Zeit stark angestiegen ist.
Die von der Union eingeführte Pflegereform sieht deshalb flächendeckend gute Löhne für Pflegekräfte, aber auch finanzielle Entlastung für stationär untergebrachte Pflegebedürftige vor. So übernimmt die Pflegeversicherung in der stationären Pflege einen gestaffelten Zuschlag an den Eigenanteilen, der mit der Dauer der Pflege ansteigt. Im ersten Jahr trägt die Pflegekasse 5 Prozent des pflegebedingten Eigenanteils, im zweiten Jahr 25 Prozent, im dritten Jahr 45 Prozent und danach 70 Prozent.
Finanziert wird diese spürbare Entlastung durch einen erstmals 2022 eingesetzten jährlichen Bundeszuschuss von einer Milliarde Euro. Weiterhin wurde der Beitragszuschlag für Kinder-lose von 0,25 auf 0,35 Prozent angehoben.
Gute Pflege kann nur unter geeigneten Rahmenbedingungen stattfinden und ist im Interesse der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen. Aber ich stimme Ihnen zu, dass die Pflegebedürftigen selbst nicht mit den Kosten allein gelassen werden dürfen!
Ich wünsche Ihnen und Ihrem Vater alles Gute.