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Frage von Dr. Hans Werner W. •

Frage an Andreas Wagner von Dr. Hans Werner W. bezüglich Verkehr

Die 5 % Bioäthanolbeimischung zum Benzin verbraucht landwirtschaftliche Flächen, die dem Nahrungsmittelanbau verloren gehen. Aus welchen Ländern stammt das Äthanol? Ist sichergestellt, daß hierbei kein Land-Grabbing geschieht und evtl. Kleinbauern der 3. Welt von Investoren vertrieben werden?

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Sehr geehrter Herr Dr. W.,

vielen Dank für Ihre Frage, die ich gerne beantworte.

Die Hauptgebiete der Äthanolherstellung sind die Vereinigten Staaten, Südamerika (insbesondere Brasilien) und Europa.

Bemühungen, auf internationaler Ebene eine Zertifizierung durchzusetzen, welche Landgrabbing verhindern und soziale und ökologische Anbaubedingungen durchsetzen sollen, sind letztlich nicht kontrollierbar. Notwendig ist deshalb ein Importverbot für Agroenergien und die Beschränkung auf einheimischen Anbau.

Deutschland sollte bei der energetischen Verwendung von Biomasse künftig auf Biogas anstatt auf flüssige Agrarkraftstoffe setzen. Mit Biogas kann – am besten hocheffizient in KWK-Anlagen - Strom und Wärme produziert, und somit klimaschädliche Kohle abgelöst werden. Die eingesetzte Biomasse wird dabei dreimal wirksamer genutzt als beim vermeintlichen Biosprit. Bioenergien sollten zudem stärker aus Abfall- oder Reststoffen hergestellt werden. Als LINKE befürworten wir allerdings die Nutzung von Pflanzenölen unter bestimmten Bedingungen. Wir finden, Pflanzenöle sollten jenseits der Nutzung als Nahrungsmittel vorrangig in landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugen sowie im Öffentlichen Nahverkehr als Rein-Kraftstoff eingesetzt werden. Also immer im regionalen Kontext, nicht als Beimischung in jeglichem Verkehr. Der regionale Einsatz in der Landwirtschaft korrespondiert auch gut mit dem anfallenden Eiweißfutter als Nebenprodukt der Ölproduktion. Es kann vielfach gleich vor Ort und ohne lange Transportwege verfüttert werden. Unter diesen Voraussetzungen unterstützen wir auch auf eine steuerliche Begünstigung von Pflanzenölen.

Freundliche Grüße

Andreas Wagner