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Andreas Mehltretter
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Frage von Markus H. •

Schließen Sie eine negative Wirksamkeit der aktuellen genetischen Corona-Impfstoffe gegen die Omikron-Variante verbindlich aus?

Von der deutschen Politik noch ignoriert, weist alles darauf hin, dass die aktuellen Impfungen gegen die Omikron-Variante einen schlechten, nur vorübergehenden oder nur negativen Schutz bieten und dass Omikron zu geringerer Hospitalisierung führt.
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/130078/COVID-19-Laborstudie-bestaetigt-geringe-Schutzwirkung-der-Impfung-gegen-Omikron

Auch nach RKI-Wochenberichten vom 30.12. (Seite 14) und 6.1. (Seite 25) negative Wirkung: Ungeimpfte weniger betroffen als ihr Anteil an der Bevölkerung.

Studie aus Dänemark: Omikron ist im Vergleich zu Delta für Ungeimpfte 1,17x ansteckender, für 2x Geimpfte 2,61x ansteckender, für 3x Geimpfte 3,66x ansteckender [Seite 1].
https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.12.27.21268278v1.full

Mit nur 2 Impfungen tritt bei Omikron eine negative Impfeffektivität auf von –38 % nach 120-179 Tagen und von –42 % nach 180-239 Tagen.
https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.12.30.21268565v1

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Sehr geehrter Herr Ho.

das von ihnen zitierte RKI schreibt unter https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/gesamt.html:

"Wirksamkeit der Impfstoffe gegen die Delta-Variante ist mittlerweile gut untersucht: In Bezug auf die Verhinderung schwerer COVID-19-Erkrankungen (z. B. Hospitalisierung) liegt sie bei 90%, in Bezug auf die Verhinderung symptomatischer SARS-CoV-2-Infektionen bei 75%. Die Wahrscheinlichkeit schwer zu erkranken ist bei Geimpften im Vergleich zu Ungeimpften um 90% geringer, d.h.: Wenn in einer Gegend mit vielen aktiven COVID-19-Fällen etwa 20 Fälle je 1000 Personen auftreten, dann würden in dieser Gegend 20 von 1000 ungeimpften Personen an COVID-19 schwer erkranken, aber nur etwa 2 von 1000 geimpften Personen.

Zurzeit kozirkulieren Delta und Omikron, wobei Omikron dominant ist. Es ist unklar, ob Omikron Delta vollständig verdrängen wird. Zurzeit kann man sich also sowohl mit Delta als auch mit Omikron anstecken. Die Impfstoffe schützen gut bzw. sehr gut vor einer symptomatischen Infektion bzw. schweren Erkrankung mit Delta. Erste Daten zeigen, dass der Schutz vor Omikron weniger gut ist.

Bisher gibt es kaum Studien, die den Schutz der Impfstoffe unter der Omikron-Variante vor schwerer Erkrankung untersuchen. Einige Studien geben aber Hinweise auf den Schutz der Impfung vor symptomatischer Erkrankung (d.h. positiver PCR-Test + mindestens ein COVID-19-typisches Symptom) oder vor jeglicher Infektion (d.h. positiver PCR-Test und alle Krankheitsverläufe inklusive asymptomatisch).

Die bisherigen Studien zeigen, dass die Wirksamkeit der COVID-19-Impfung gegenüber jeglicher Infektion und gegenüber symptomatischer Infektion mit der Omikron-Variante im Vergleich zur Delta-Variante reduziert ist. Bei Personen, die bisher zwei Impfstoffdosen (Grundimmunisierung) erhalten haben, scheint die Wirksamkeit zudem nach 2-3 Monaten stark abzufallen. Die Wirksamkeit der COVID-19-Impfung gegenüber Hospitalisierung scheint bei Infektion mit der Omikron-Variante reduziert, aber immer noch gut zu sein. Nach Auffrischimpfung wurde ein deutlicher Wiederanstieg der Impfeffektivität für alle Endpunkte beobachtet. Personen mit Auffrischimpfung sind also deutlich besser vor einer Erkrankung geschützt als Personen mit Grundimmunisierung. Insgesamt reduziert sich nach einer Auffrischimpfung also das Risiko, sich zu infizieren und zu erkranken, das gilt sowohl für die Omikron- als auch für die Delta-Variante. Es ist noch unklar, wie lange der Schutz nach Auffrischimpfung anhält. Auch über die Transmission unter Omikron gibt es bisher keine ausreichenden Daten; sie scheint bei Geimpften weiterhin reduziert zu sein, wobei das Ausmaß der Reduktion unklar bleibt."

Es gibt also keine Anzeichen für eine negative Wirkung.

Mit freundlichen Grüßen

Andreas Mehltretter

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