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Andreas Mehltretter
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Frage von Liesa P. •

Ich interesse mich für ihren politischen Einsatz zum Thema Tierschutz. Insbesondere vermisse ich ein Versprechen, sich für ein Ende der tierquälerischen Massentierhaltung zu engagieren.

Sehr geehrter Herr Mehltretter,
ich interesse mich für ihren politischen Einsatz zum Thema Tierschutz. Insbesondere vermisse ich ein Versprechen, sich für ein Ende der tierquälerischen Massentierhaltung, sowie der langen Tiertransporte (anstatt zum nächstgelegenen, geeigneten Schlachthof) zu engagieren.
Dies würde ein Ende des unfassbaren Leids der Tiere und ein Beitrag zur Klimaverbesserung bedeuten.
Es wäre mir eine große Hilfe bei der Wahlentscheidung, wenn Sie mir mitteilen würden, ob das Thema Tierschutz für Sie von politischer Bedeutung ist und inwieweit Sie sich für ein Ende der tierquälerischen Massentierhaltung einsetzen.
Im Voraus besten Dank!

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau P.,

vielen Dank für Ihre Frage!

Als SPD wollen wir die Empfehlungen der Borchert-Kommission zum Umbau der Nutztierhaltung, sowie die Ergebnisse der Zukunftskommission Landwirtschaft umsetzen (Beschlusslage SPD-Parteivorstand 21.6.2021). Zentrale Punkte sind die Einführung von drei Tierwohlstufen, die dann auch als Kennzeichnung auf den Produkten zu finden sind – diese beinhalten auch Vorgaben zum Transport. Dabei soll den Landwirt*innen finanziell bei der Umstellung geholfen werden und Mehrkosten sollen ausgeglichen werden. Gleichzeitig möchte ich erreichen, dass diese Tierwohlstufen und Kennzeichnungen auch auf verarbeiteten Produkten zu finden sind.

Nach dem Beschluss durch den Bundesrat am 25. Juni 2021 dürfen nationale Tiertransporte (ausgenommen Vögel) nur dann länger als 4,5 Stunden dauern, wenn dauerhaft eine Temperatur von unter 30°C eingehalten wird. Das ist eine kleine Verbesserung, die aber noch nicht ausreicht. Insgesamt müssen wir bewirken, dass vermehrt auf Fleisch- anstatt Lebendtransporte gesetzt wird. Transporte innerhalb der EU sind durch die EU-Tiertransport-Verordnung geregelt und daher leider nicht direkt vom Bundestag beeinflussbar.

Insgesamt wäre es, auch im Sinne des CO2-Ausstoßes, sinnvoll, Transportwege allgemein zu reduzieren, z. B. durch Herkunftskennzeichnungen und mehr Verpflichtungen im Lebensmitteleinzelhandel zur Abnahme regionaler Produkte. So können wir auch verhindern, dass härtere Richtlinien beim Tierwohl in Deutschland zu vermehrtem Import von qualitativ schlechterem Fleisch bzw. Fleisch aus schlechteren Bedingungen führen.

Mit freundlichen Grüßen
Andreas Mehltretter

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