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Andreas Larem
SPD
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Frage von Nadine E. •

Was sind die aktuellen politischen Vorgehensweisen, um Betroffenen von Post Covid, Post Vac und ME/CFS zu unterstützen? Was wird getan, um nach Behandlungen, Therapien, Medikamenten etc. zu forschen?

Hallo Herr Larem,
warum wird nicht mehr für die Versorgung von PostCovid, PostVac und ME/CFS Betroffenen getan?Wissen Politiker*innen nicht, dass Zeit eine große Rolle beim Verlauf der Erkrankung spielt?Der Zustand von Betroffenen verschlechtert sich zunehmend und die Chance auf Heilung wird geringer.Wir, Betroffene und ihre Angehörigen brauchen Ihre Unterstützung.Sie haben die Macht, die Stimme und die Kraft, die den Betroffenen fehlt.Bitte nutzen Sie diese, so dass hundertausende Menschen nicht ihr Leben lang ans Bett gebunden sind.Es gibt Möglichkeiten: das Medikament BC007, Immundadsorption etc..Bitte sorgen Sie dafür, dass Aufklärungskampagnen starten, so dass die Ärzt*innen Odysee, das ständige Rechtfertigen/ Erklären, der Kampf, um eine Versorgung etc. endet und die Versicherungen unterstützen.Auch die Pflegeversicherung muss greifen.Nicht jede*r hat ein soziales Netzwerk.Ich bin eine verzweifelte Partnerin eines Post Covid Erkrankten und bitte Sie Stellung zu beziehen.

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau E.,

vielen Dank für Ihre Frage vom 13. Oktober.

Zuerst einmal möchte ich Ihnen und Ihrem Partner alles Gute und eine schnelle Genesung wünschen!

Herr Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat aktuell die Kampagne „Ich schütze mich“ vorgestellt. Die Kampagne soll aufklären und dazu anregen, sich und andere vor einer Corona-Infektion und seinen Folgen zu schützen. Auch die Situation von Betroffenen von Long Covid wurde dabei von Minister Lauterbach und der Autorin und Betroffenen Margarete Stokowski während der Bundespressekonferenz explizit thematisiert.

Bundesgesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, die Versorgungsforschung für Long Covid Betroffene in Zukunft weiter auszubauen und hierzu zeitnah in einer großflächigen Initiative Details vorzustellen. Hierzu findet vom 18. bis 19. November 2022 in Jena der ersten Long-COVID-Kongress statt. Unter der Schirmherrschaft von Bundesminister Lauterbach wird der Schwerpunkt des Kongresses auf neuen Therapiemethoden und der Versorgungsforschung liegen.

Wissenschaftler:innen arbeiten aktuell mit Nachdruck daran, die Auswirkungen und Behandlungsmöglichkeiten von Long Covid bzw. Post Covid besser zu erforschen. Der Bericht der Interministeriellen Arbeitsgruppe (IMA) Long-Covid fordert verstärkte Forschung und Information sowie eine sichergestellte Versorgung der Betroffenen mit spezialisierten Angeboten bei komplexer Long-Covid-Erkrankung. Die Stellungnahme des ExpertInnenrates der Bundesregierung zu COVID-19 vom 15. Mai 2022 empfiehlt u.a. die Etablierung flächendeckender und interdisziplinärer Versorgungsstrukturen für Betroffene aller Altersgruppen. Zudem wird eine Verzahnung ambulanter und klinischer Versorgungsstrukturen in der Behandlung von Long/Post-COVID-Betroffenen empfohlen. Die Bundesregierung verfolgt entsprechend dieser Stellungnahme Ansätze zur Kompetenzbündelung und Netzwerkbildung. Dabei ist darauf hinzuweisen, dass der Auftrag zur Sicherstellung einer flächendeckenden und qualitativ hochwertigen stationären Versorgung bei den Ländern liegt.

Im Koalitionsvertrag haben wir die Schaffung eines deutschlandweiten Netzwerks von Kompetenzzentren und interdisziplinären Ambulanzen für Long-COVID und ME/CFS festgehalten. Ein entsprechendes Gesetz zur Schaffung von Kompetenzzentren für ME/CFS und das Post-COVID-Syndrom befindet sich laut Bundesgesundheitsminister Lauterbach in Vorbereitung. Bereits am 12. Mai 2022 wurde die geplante Förderung der Nationalen Klinischen Studiengruppe Post-COVID-Syndrom und ME/CFS (NKSG PCS/CFS) für Therapiestudien in Höhe von 10 Millionen Euro beschlossen.

Betroffene und alle Bürger:innen finden bereits jetzt auf folgender Webseite, die eine Kooperation  der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und des Bundesgesundheitsministeriums ist, hilfreiche Informationen zu Schutzmöglichkeiten und Unterstützungsangeboten: https://www.longcovid-info.de/

Klar ist: Wir benötigen schnellstmöglich weitere Erkenntnisse, wie Betroffene bestmöglich versorgt werden können. Gleichzeitig muss die Zahl der Spezialambulanzen erhöht werden. Als SPD-Fraktion fordern wir auch eine bessere Behandlung von Patient:innen mit Long Covid durch die Krankenkassen.

Ich hoffe, meine Ausführungen helfen Ihnen weiter. Ich wünsche Ihnen alles Gute. 

Mit herzlichen Grüßen

Ihr

Andreas Larem

Mitglied des Deutschen Bundestages

Bürgermeister a.D.

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