Der Dual-Fluid-Reaktor: Löst dieses Konzept Endlagerproblemder Vergangenheit und Energieproblem der Zukunft?
Sehr Geehrte Frau Mohamed Ali,
da der Raum hier begrenst ist nur kurz die Frage, wie die Bundesregierung in Form des zuständigen Ministeriums zum Konzept des Dual-Fluid-Reaktors stehet? Und wenn die getroffenen Annahmen des IFK Berlin bzw. der Dual-Fluid-Inc. stimmen, warum die Forschung dahingehend nicht unabhängig unterstütz oder überprüft werden? Sollte das Konzept tragfähig sein sind derartig viele Probleme gelöst oder abgemildert, dass es ein echter "Gamechanger" in der Energiepolitik wäre. Und warum überlässt man das Feld dann dem Gefolge der "AfD"? Gibt es dazu Überlegungen ???
Viele Grüsse
Thomas H.
Sehr geehrter Herr H.,
vielen Dank für Ihre Frage.
Meine Fraktion ist nicht Teil der Bundesregierung. Die aktuelle Positionierung der Regierung zum Konzept des Dual Fluid Reaktors müssen Sie dort erfragen. Ich kann Ihnen dazu nur meinen Kenntnisstand und die Haltung meiner Fraktion mitteilen.
Das Konzept des Dual Fluid Reaktors war zuletzt im April 2019 Thema im Deutschen Bundestag. Damals erklärte der zuständige Staatssekretär Andreas Feicht, dass die Erforschung dieser Technik bisher nicht gefördert wurde und auch keine entsprechenden Anträge dazu vorlagen (siehe Bundestags-Drucksache 19/9692, S. 83). Jüngere Äußerungen der Regierung liegen mir dazu nicht vor.
Die Technik des Dual-Fluid-Reaktors ist meiner Kenntnis nach nicht abschließend erforscht. Nach den Aussagen der Entwickler könnte sie 2038 serienreif sein. Außerdem fiele laut den Entwicklern immer noch Atommüll an, der rund 300 Jahre lang strahlt. Auch wenn das eine „Verbesserung“ gegenüber bisherigen Atomreaktoren darstellt, kann das nicht die Lösung für unsere Energieversorgung sein. Zumal wir bis heute kein Endlager für den bisher angefallenen Atommüll gefunden haben.
Bevor nun wieder in die Produktion von neuem Atommüll investiert wird, sollten wir meiner Meinung nach lieber alles daran setzen, die sofort zur Verfügung stehenden erneuerbaren Energien auszubauen. Neben der Produktion von Strom aus Sonne und Wind muss auch die Forschung und Entwicklung der Speicherung von Strom in Zukunft viel intensiver gefördert werden. Meine Fraktion DIE LINKE im Bundestag hat mit dem „Aktionsplan Klimagerechtigkeit“ zahlreiche Vorschläge gemacht, wie die Energiewende beschleunigt und gerechter gemacht werden kann.
Den Aktionsplan können Sie unter folgendem Link herunterladen: https://www.linksfraktion.de/fileadmin/user_upload/PDF_Dokumente/2020/LINKE_BTF_Broschuere_Klimagerechtigkeit_Web.pdf
Mit freundlichen Grüßen
Amira Mohamed Ali