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Adis Ahmetovic
SPD
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Frage von Tamara O. •

Warum muss ich mich gegen Covid 19 impfen lassen, wenn ich Angst vor der Impfung habe?

Sehr geehrter Herr. A.,

meine Gründe:
In meinem Bekanntenkreis ist ein junger Familienvater, der seit der 2. Impfung vor 4 Monaten, solche Herzprobleme hat, dass er arbeitsunfähig ist.
Ich habe unzählige Berichte von Betroffenen, Pflege- und (Not-)Ärztepersonal gesehen, die von leichten, meistens jedoch schweren Nebenwirkungen bis zum Tod berichten. Diese werden oft bzw. zum größten Teil von den zuständigen Ärzten nicht mit der Impfung in Verbindung gebracht.
Zudem sehe ich, dass Ärzte in Dtschl., die seit der Behandlung mit Ivermectin „tatsächlich dramatisch bessere Verläufe sehen, seitdem sie sehr konsequent das Protokoll angewendet haben“, aufgrund einer neuen Leitlinie nach 10 Monaten damit wieder aufgehört haben. Herr Spahn hat Antik.mittel für 400 Mio € gekauft, welche er wieder gespendet hat.
Wie kann es sein, dass ich nur noch in Angst lebe, keine Behandlungsmöglichkeiten angeboten werden, die es ja gibt und man mich jetzt zu einer Impfung verpflichten will?

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau O.

Sie beschreiben, dass Sie in Angst leben. Eine Pandemie ist auch tatsächlich eine beängstigende Situation, die Vorsicht und Rücksicht von uns allen abfordert. Leider kann ich Ihnen diesbezüglich keine Entwarnung geben. Wir werden weiterhin Kontakte reduzieren und die Übertragung der Krankheit eindämmen müssen.

Diskutiert wird über die Einführung einer Impfpflicht, nicht hingegen über einen Impfzwang, was ein wichtiger Unterschied ist. Hier ist auch von mir noch keine finale Entscheidung gefallen, weil es noch vieles zwischen der Eignung und der konkreten Ausgestaltung der Maßnahme abzuwägen gilt. Wir werden uns diese Entscheidung nicht leicht machen.

Die zur Verfügung stehenden Impfstoffe sind gegen die bisherigen Varianten des Virus wirksam und sicher. Ein Impfstoff wird in Deutschland nur dann zugelassen, wenn er alle drei Phasen des klinischen Studienprogramms erfolgreich bestanden hat. Auftretende Nebenwirkungen werden genau untersucht. Diese nationalen und internationalen Qualitätsstandards gelten wie bei allen anderen Impfstoff-Entwicklungen ebenso bei der Zulassung einer Coronavirus-Impfung. Alle bisher zugelassenen Impfstoffe werden von der Ständigen Impfkommission nach sorgsamer Abwägungsentscheidung empfohlen. Der von der Impfung ausgehende Schutz ist auch nach dem Auftreten der Omikron Variante in den Statistiken noch deutlich sichtbar, auch wenn die Impfungen gegen diese Variante leider nicht mehr genauso gut wirken.

Es wird zeitgleich weltweit an Behandlungsmethoden gegen die Erkrankung gearbeitet. Über 600 Medikamente werden oder wurden erprobt. Aber auch hier gilt der Nachweis der Wirksamkeit in Abwägung möglicher Nebenwirkungen als Kriterium für den Einsatz eines Medikamentes. Ivermectin hat sich als nicht nachweislich wirksam erwiesen, weswegen es nicht zum Einsatz kommt. Das Medikament Paxlovid hat hingegen inzwischen eine Zulassung erhalten und wir hoffen sehr, dass der Einsatz von Paxlovid die Erkrankung beherrschbar macht.

Vorbeugung und Behandlung von Covid-19 gehen also Hand in Hand und das wird uns in hoffentlich absehbarer Zeit aus dieser Pandemie heraus bringen. Ob und wann das gelingt, hängt von uns allen ab und auch davon, dass wir nicht nur nach Europa schauen, sondern auch dafür sorgen, dass Menschen auf allen anderen Kontinenten Zugang zu einer aktiven Pandemiebekämpfung bekommen.

Ich möchte nun noch ein paar persönliche Worte an Sie richten: Sie sind mit Ihren Ängsten nicht allein. Wir stecken alle in der gleichen kräftezehrenden Pandemie und wir wollen alle gesund und frei in einem zukunftsfähigen Land aus dieser Situation heraus kommen. Dafür setze ich mich für Sie und für mich ein.

Ich wünsche Ihnen Hoffnung, Mut und besonders Gesundheit.

Mit herzlichen Grüßen

Adis Ahmetovic, MdB

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