Seit über 20 Jahren leisten in Niedersachsen bis zu 1.000 junge Menschen in Sportvereinen einen FSJ/BFD und stützen die Kinder/Jugendarbeit im Sport! Warum soll dieses Engagement um 30% gekürzt werde?
Sehr geehrter Herr R.,
herzlichen Dank für Ihre Frage.
Ich bin wie Sie einer Meinung, dass in einem so zentralen Punkt im sozialen Bereich der Rotstift nicht angesetzt werden und es zu keiner Kürzung der Mittel um bis zu 35 Prozent kommen darf.
Freiwilligendienste bilden mit einem beträchtlichen Anteil das Rückgrat der Gesellschaft. Eine Kürzung der Gelder wäre einerseits konträr zu der im Koalitionsvertrag vereinbarten Stärkung der Freiwilligendienste. Zudem wäre es ein herber Schlag für zahlreiche Bereiche, in denen die Arbeit von Menschen, die ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) und ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) absolvieren, von enormer Bedeutung sind. Insbesondere soziale Einrichtungen, Seniorenheime, Kitas und Schulen, aber auch der Kultur- und Sportbereich sowie Einrichtungen im ökologischen Sektor würden geschwächt.
Eine Kürzung in Zeiten, in denen der Fachkräftemangel ein problematisches Ausmaß angenommen hat, vermittelt meiner Ansicht nach zudem eine falsche Botschaft. Derzeit engagieren sich rund 4.000 junge Frauen und Männer in Niedersachsen in Jugendfreiwilligendiensten, bundesweit sind es circa 100.000 Menschen, die sich in Freiwilligendiensten befinden. Viele von ihnen bekommen auf diese Weise einen ersten Einblick in entsprechende Arbeitsfelder, insbesondere in den Bereichen der sozialen Arbeit, des Sports oder der Kultur – für noch mehr Menschen dient beispielsweise das FSJ als Einstieg in eine Ausbildung oder ein Studium in diesem Arbeitsbereich. Daher gilt es, diesen Bereich weiter zu fördern und nicht durch Kürzungen zu schwächen!
Ich bin der Überzeugung, dass die bestehenden Strukturen der Freiwilligendienste ausgebaut werden müssen und deshalb ein Mehr-Invest notwendig ist – und nicht eine, so wie aktuell geplant, Minderung. Seien Sie versichert, dass ich mich auf Bundesebene mit ganzer Kraft dafür einsetzen werde, dass die Kürzungen nicht in die Realität umgesetzt werden!
Mit freundlichen Grüßen
Adis Ahmetović, MdB