Sehr geehrte Frau Lang,
Ich muss gestehen, da ich als Satiriker antrete, es nur eine Antwort geben kann. Den Freitod haben wir uns als Menschheit bereits selbst ausgesucht, die Frage ist nur wann. (...)
(...) Nicht umsonst leben wir in einer Zeit, wo der Suizid oft vorkommt. Als Mitinitiatorin der Gedenkaktion "die-opfer-der-agenda-2010.de" (veranstalte ich übrigens wieder kommenden Samstag vor dem Görlitzer Park) habe ich mich schon mit etlichen Suiziden befasst, die vermutlich alle zu verhindern gewesen wären, wenn Existenzangst und Tristesse durch einen restriktiven Arbeitsbegriff und gnadenloses "Fallenlassen aus dem Sozialsystem" nicht aufgetreten wären. Die Dunkelziffer dieser gesellschaftlichen Tode mag weit aus höher sein und um diese Ursachen zu ergründen und Menschen zwangfrei und auf Augenhöhe Halt zu geben braucht es viel mehr Zeit und Raum für eben genau die Fragen des Lebens, die heute üblicherweise jeder in seiner Freizeit mit sich allein abmachen soll, während ein ungeplantes nicht-institutionalisiertes kurzes "Nichtfunktionieren" oft mit biographischen Brüchen bis hin zum Verlust der bürgerlichen Existenz führen kann. (...)
(...) Darüber hinaus vertrete ich die Meinung, dass das Prinzip "Fördern und Fordern" auch weiterhin gelten sollte. Denn unser Sozialsystem basiert auf Solidarität: Dies darf nicht ausgenutzt werden, nicht zur Einbahnstraße werden. (...)
(...) Die Altersvorsorge wollen wir nach einem Baukastenprinzip organisieren, damit jeder sich seine Elemente im Laufe seines individuellen Erwerbslebens selbst zusammenstellen kann. Zudem soll es ein sicheres eGovernment-Vorsorgekonto geben, in dem angesparte Elemente und Anwartschaften übersichtlich zusammengeführt werden können. (...)