Frage an Thomas Hasel von Gabriele L. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sie bewerben sich in meinem Wahlkreis um ein Direktmandat für den Deutschen Bundestag. Da ich weder Sie persönlich kenne, noch Ihre ethische Grundhaltung einschätzen kann, erlauben Sie mir bitte eine Frage, bevor ich mich entscheide, ob ich Ihnen meine Stimme gebe oder nicht.
Wie stehen Sie persönlich - nicht Ihre Partei – zum Thema "selbstbestimmter Tod".
Damit meine ich ausdrücklich nicht nur "Sterbehilfe" im Fall schwerer, unheilbarer Krankheit, sondern den "Freitod" von Menschen, die niemandem etwas schuldig sind, also weder unmündige Kinder haben noch irgendwelche finanzielle Verbindlichkeiten.
Danke und freundliche Grüße
G. L.
Sehr geehrte Frau Lang,
das Leben ist das größte Wunder, das es gibt. Und auch, wenn manchen Menschen das Leben zu leben, schwer oder gar sinnlos erscheint, hoffe ich sehr, dass diese Menschen alleine oder mit Hilfe anderer, sich den Sinn für das Schöne und Wunderbare des Lebens bewahren oder erschaffen können.
Es mag nicht immer einfach sein, aus sich selbst heraus einen "Sinn" des Lebens zu schöpfen (wer ein gläubiger Mensch ist, mag es da einfacher haben), aber gerade das ist die große Herausforderung und das große Abenteuer des Daseins: in den vielen kleinen Erscheinungen, Wahrnehmungen, Erlebnissen, Gedanken, das Großartige zu erkennen und zu fühlen.
Jeder Mensch, der freiwillig aus dem Leben scheidet, ist ein Verlust für diese Welt und für sich selbst.
Leben ist eine Kunst, ein Tanz, nicht immer ohne Anstrengung, aber wertvoll und es hält immer neue kleine Wunder bereit, wenn man geduldig und aufmerksam ist.
Das ist mein "Glaube", wenn Sie so wollen.
Mit freundlichen Grüßen,
Thomas Hasel