Sind sie für mehr oder weniger Migration in Deutschland?

Liebe Klasse R10b, 

vielen Dank für die Anfrage an mich und das Interesse an der Migrationspolitik. 

Deutschland befindet sich derzeit in einer Migrationskrise:  Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges haben wir die größte Zahl von Asylbewerbern und Migranten erreicht. In der EU wird mittlerweile jeder dritte Asylantrag in Deutschland gestellt.

Dies hat dazu geführt, dass unsere Aufnahme- und Integrationskapazitäten erschöpft sind. Unsere Kommunen melden uns tagtäglich, dass sie überlastet sind: Schulen und Kindergärten, Arztpraxen und Krankenhäuser, Wohnungen und öffentlicher Nahverkehr - überall berichten uns die Verantwortlichen, dass schon lange die Grenzen des Machbaren überschritten sind. 

Die Bundesländer haben von der Bundesregierung deshalb migrationspolitische Sondergipfel eingefordert. Gemeinsam wurde beschlossen, dass es notwendig ist, die Zahl der Menschen, die im Wege der Fluchtmigration nach Deutschland kommen, deutlich und nachhaltig zu senken und die Verfahren zu beschleunigen. 

Allerdings müssen wir auch dafür Sorge tragen, dass die Erwerbsmigration, also die Zuwanderung von Menschen mit dem Ziel einer beruflichen Tätigkeit nachzugehen, besser unterstützt wird. Gerade in den Branchen Pflege, IT und Handwerk braucht Deutschland aufgrund des Fachkräftemangels vermehrt Arbeitskräfte. Dazu müssen die derzeitigen bürokratischen Hürden abgebaut werden zum Beispiel schnellere Anerkennungsverfahren für ausländische Abschlüsse oder einfachere Visa-Verfahren etabliert werden.

Ziel ist es, die Integration von Fachkräften zu beschleunigen und den Arbeitsmarkt zu entlasten, während gleichzeitig eine kontrollierte Zuwanderung gewährleistet wird. 

Mit freundlichen Grüßen 

Yannick Bury