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Wolfgang Zöller
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Frage von Rudolf und Anita S. •

Frage an Wolfgang Zöller von Rudolf und Anita S. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Zöller,

wir besitzen ein Einfamilienhaus, Baujahr 1986, das wir stets in gutem Zustand zu halten versuchen. Vor einer Woche haben wir z.B. 5 große Fenstertüren aus energetischen Gründen ausgetauscht. Zuvor haben wir die Heizung auf moderne Brennwert-Technik umgestellt. Wir haben jetzt noch die Dachsanierung mit einer Verbesserung der Dachisolierung geplant u. a. um die Heizkosten weiter zu senken. Kostenvoranschläge liegen uns vor. Das alles ist nicht billig. Die Auftragserteilung soll in den nächsten Tagen erfolgen.
In den Medien lesen wir nun aber über das Energiekonzept der Bundesregierung mit der Vorgabe einer Null-Emmission für Wohngebäude. Dies verunsichert uns total, da wir vermuten, dass das von uns jetzt für die geplante Dachsanierung zu investierende Geld am Ende zum Fenster hinausgeworfen ist, denn mit unserem Vorhaben können wir beileibe kein Null-Emmissionshaus schaffen. Und die von der Bundesregierung ggf. für ein Null-Emmissionshaus zu erwartenden Vorgaben (ggf. Wärmerückgewinnung, Solarwärme und Solarstrom mit umfangreichen Installationen u. a. m.) werden wir finanziell nicht mehr erfüllen können. Wie sollen wir uns verhalten? Um eine schnelle Antwort wären wir dankbar.

R. u. A. Stumpf

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Antwort von
CSU

Sehr geehrtes Ehepaar Stumpf,

vielen Dank für Ihre E-Mail via „Abgeordnetenwatch.de“.

Die Bundesregierung hat in der Tat am 5. September 2010 ein visionäres Energiekonzept für eine zuverlässige, wirtschaftliche und umweltverträgliche Energieversorgung vorgelegt. Damit liegt erstmals eine langfristige energiepolitische Gesamtstrategie vor, die ein hohes Maß an Versorgungssicherheit, einen wirksamen Klima- und Umweltschutz sowie eine wirtschaftlich erfolgreiche Perspektive dauerhaft verbindet.

„Riesige Energiemengen werden bisher in alten Gebäuden mit einem schlechten energetischen Standard verschwendet. Mit einem ambitionierten Programm zur Gebäudesanierung werden wir die Heizkosten senken, die Importe von Öl und Gas vermindern und die Voraussetzung dafür schaffen, dass Deutschland seine Klimaziele auch erreicht. Die heutige Sanierungsquote von 1 % wollen wir deshalb verdoppeln“, schreibt hierzu unser Umweltminister Dr. Norbert Röttgen.

Wie Sie schreiben, plant die Bundesregierung einen langfristigen Sanierungsfahrplan mit dem Ziel „Nullemission bis 2050“ einführen. Das heißt aber nicht, dass diese Gebäude keine Energie mehr verbrauchen. Vielmehr wird dann der Energiebedarf beispielsweise nicht mehr durch Erdgas, sondern etwa durch Biogas bereitgestellt.

Der Sanierungsfahrplan beginnt 2020 und führt bis 2050 stufenweise auf das Zielniveau. „Dies ist nicht zum Nulltarif zu haben, sondern erfordert erhebliche Investitionen, die aber langfristig auch zu einer Kostenersparnis führen“, schreibt Röttgen weiter. „Die Umsetzung dieser Strategie erfordert Zeit und Geld. Deshalb ist ein langfristiger Sanierungsfahrplan erforderlich, der den Akteuren sowohl den Orientierungsrahmen für Investitionen gibt, wie auch die notwendige Flexibilität belässt.“

Vor diesem Hintergrund hat die Bundesregierung angekündigt, eine Konzeption für einen langfristigen Sanierungsfahrplan zu entwickeln. Details sind uns deshalb noch nicht bekannt.

Für nähere Auskünfte möchte ich Sie bitten, sich mit dem Bundesumweltministerium in Verbindung zu setzen.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit diesen Informationen weiterhelfen. Ich wünsche Ihnen alles Gute und verbleibe

mit freundlichen Grüßen
Ihr
Wolfgang Zöller MdB