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Wolfgang Stefinger
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Frage von Ella F. •

Frage an Wolfgang Stefinger von Ella F. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Stefinger,
Wie stehen Sie als mein Abgeordneter zu der von Jens Spahn geplanten Rasterpsychotherapie, die Teil des GVWG sein soll? Sicher haben Sie davon in den Medien gehört! Ich möchte als Psychotherapeutin die spezielle Situation von Patienten in Therapie deutlich machen und darauf hinweisen, dass durch eine Rasterlösung mittelfristig mehr Kosten entstehen werden. Ich arbeite als PT sowohl im stationären wie ambulanten Bereich. Meine Patienten kommen niemals ohne Grund, im Gegenteil in der Regel zu spät und mit hohem Leidensdruck und wenig Hoffnung auf Besserung. Diese zu erarbeiten ist ein langwieriger Prozess. Ist die Erkrankung bei Ende der Therapie nicht richtig stabil ausgeheilt, droht ein Rückfall. In die nächste Therapie geht der Patient mit noch weniger Hoffnung. Der Glaube, dass es wieder gut werden kann, ist aber essenziell für den Erfolg der Behandlung. Der wird mit jeder gescheiterten Therapie weniger. Es drohen stationäre Aufenthalte und Arbeitsunfähigkeit, was für den Staat mit hohen Kosten verbunden ist. Ich weiß, es ist nicht leicht in der heutigen Zeit einzusehen, dass etwas lange Zeit braucht. Viele dieser Menschen haben aber auch sehr lange gelitten. Ich behandle z.T. Patienten über 5 Jahre und viele hundert Stunden. Es lässt sich immer erst im Laufe der Zeit absehen wie schwerwiegend die Erkrankung und wie schnell die Entwicklung ist. Aber sie sind dann stabil, können arbeiten, und gehen weniger auch wegen körperlichen Erkrankungen zum Arzt. Früh und ausreichend lange zu behandeln spart Geld und Leid. Anstatt die zu wenigen Plätze aufzuteilen müssten gerade nach der Pandemie mehr geschaffen werden. PT dauert und kostet. Aber verglichen mit einer OP oder einem stationären Aufenthalt wenig! Könnten Sie dazu Stellung nehmen und meine Worte bei der Verabschiedung des GVWG berücksichtigen?
Mit ganz herzlichem Dank,
Ella Fizke

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau Fizke,

vielen Dank für Ihr Schreiben zur geplanten Rasterpsychotherapie. Ich kann Ihre Argumentation sehr gut nachvollziehen. Wie Sie sicherlich wissen, ist der Vorschlag von Bundesminister Jens Spahn inzwischen wieder zurückgenommen worden. An dem damit verfolgten Ziel, mehr Menschen einen Therapieplatz zu ermöglich, ändert sich jedoch nichts: Das Problem der langen Wartezeiten muss mit allen Beteiligten gemeinsam gelöst werden. Der Gemeinsame Bundesausschuss arbeitet nach eigener Auskunft gerade an einer Richtlinie, um eine verbesserte Versorgung für psychisch Erkrankte sicherzustellen. Bundesregierung und Bundestag werden sich in der neuen Wahlperiode intensiv damit auseinandersetzen. Ich wünsche Ihnen alles Gute – bleiben Sie gesund!

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Wolfgang Stefinger

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