Frage an Wolfgang Stefinger von Lucas K. bezüglich Soziale Sicherung
Wer die Familienpflegezeit zur Pflege eines Angehörigen in Anspruch nimmt, kann zur Sicherung des Lebensunterhaltes während der Pflegezeit ein zinsloses Darlehen beantragen.
Was aus meiner Sicht noch fehlt, ist die Möglichkeit freiwilliger Einzahlungen in die gesetzliche Rentenversicherung. Ansonsten müssen die Pflegenden Einschnitte bei der gesetzlichen Rente in Kauf nehmen.
Können Sie sich dafür einsetzen dies in Zukunft zu ermöglichen?
Beste Grüße
Sehr geehrter Herr K.,
vielen Dank für Ihre E-Mail vom 19. Februar 2019, in der Sie die Familienpflegezeit ansprechen.
Sie haben Recht mit Ihrem Einwand, dass freiwillige Einzahlungen in die gesetzliche Rentenversicherung für Pflichtversicherte seit den 90-iger Jahren nicht mehr möglich sind. Tatsächlich sind im Zuge der eingesetzten Rentenkommission Gespräche im Gange, ob eine freiwillige Aufstockung der gesetzlichen Rente für Pflichtversicherte wieder möglich gemacht werden sollte.
Der Koalitionsvertrag beschreibt den Auftrag der Rentenkommission: Für die Sicherung des Niveaus bei 48 Prozent werden wir in 2018 die Rentenformel ändern und parallel dazu eine Rentenkommission 'Verlässlicher Generationenvertrag' einrichten, die sich mit den Herausforderungen der nachhaltigen Sicherung und Fortentwicklung der gesetzlichen Rentenversicherung und der beiden weiteren Rentensäulen ab dem Jahr 2025 befassen wird. Sie soll eine Empfehlung für einen verlässlichen Generationenvertrag vorlegen. Dabei streben wir eine doppelte Haltelinie an, die Beiträge und Niveau langfristig absichert. Die Rentenkommission soll ihren Bericht bis März 2020 vorlegen. Ihr sollen Vertreter der Sozialpartner, der Politik und der Wissenschaft angehören. Die Rentenkommission soll die Stellschrauben der Rentenversicherung in ein langfristiges Gleichgewicht bringen sowie einen Vorschlag unterbreiten, welche Mindestrücklage erforderlich ist, um die ganzjährige Liquidität der gesetzlichen Rentenversicherung zu sichern.
Für weitere Anregungen stehe ich Ihnen gerne unter wolfgang.stefinger@bundestag.de zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Wolfgang Stefinger, MdB